Es hätte ein Arbeitstreffen werden sollen, doch für einige palästinensische Minister endete es in einer „Geiselnahme“: Am Sonntag suchte eine Delegation von 40 Vertretern der Einheitsregierung aus dem Westjordanland den Gazastreifen auf. Doch nach Aussagen des palästinensischen Gesundheitsministers, Dschawad Awad, hielten Hamas-Vertreter die Gesandtschaft im Hotel gefangen. Umgekehrt durfte sie dort niemand besuchen.
„Die Hamas behinderte unsere Arbeit und verhinderte, dass wir uns mit Menschen und unseren Freunden austauschen“, klagte Awad der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma’an“ sein Leid. „Wir fühlten uns beleidigt. Man hat Druck auf uns ausgeübt. Unter Druck können wir nicht arbeiten.“
Die Hamas will von diesen Vorwürfen nichts wissen. Es seien die Gäste gewesen, die das Hotel nicht verlassen wollten, sagte Sami Abu Suhri, ein Sprecher der radikal-islamischen Organisation. Wer auch immer Recht hat: Am Montag reisten die Besucher wieder ab gen Westjordanland, das Arbeitstreffen fiel aus.