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Kommentar: Wie schützt man sich vor Propagandalawinen?

Eine Propagandalawine überrollt den Nahen Osten. Unter ihr wird alles begraben, was man je über Vernunft, Logik, Proportionalität, Faktenwissen oder gar verantwortungsvollen Journalismus gelernt oder gehört hat.
Palästinensische Kinder arbeiten laut HRW in israelischen Siedlungen. Über Kinderarbeit in den Palästinensergebieten verliert die Organisation kein Wort.
Israel reagiert bislang wie ein guter Lehrer, der mit einer pubertierenden Schulklasse konfrontiert ist. Doch was wäre wirklich zu tun, um diese Flut zu stoppen? Kann man in diesen Fällen auf die Lernfähigkeit der Mitmenschen bauen?

Kinderarbeit „nur“ in Siedlungen?

Die neueste „Entdeckung“ der US-Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ (HRW) ist die Beschäftigung von minderjährigen Palästinensern in Siedlungen im Jordantal. Die Organisation habe 38 Kinder interviewt und daraus einen 74 Seiten langen Report verfasst. Die Kinder müssten bei großer Hitze schwere Lasten tragen und würden von jüdischen Siedlern mit Pestiziden vergiftet. Siedlersprecher, darunter David Elhijani, verwarfen diesen Bericht als „Lüge, um Israel anzuschwärzen“. Die meisten Produkte seien für den Export bestimmt, und dürften deshalb nur von trainierten Experten geerntet und verpackt werden. Es zahle sich für die Siedler gar nicht aus, Kinder zu beschäftigen, erwischt zu werden und ihre Exportlizenz zu verlieren. Der israelische Westbank-Reporter Eran Singer sagte dazu im Radio, dass man auch in Jerusalem auf dem Gemüsemarkt und anderswo immer wieder Kinderarbeit erleben könne, etwa in Autowaschanlagen. Im Westjordanland, in den palästinensisch verwalteten Gebieten, gebe es nach offiziellen palästinensischen Angaben schätzungsweise rund 60.000 arbeitende Kinder, darunter in Autowerkstätten. Darüber verliert HRW kein Wort, obgleich in Israel wie in den palästinensischen Autonomiegebieten Kinder unter 15 Jahren nicht beschäftigt werden dürfen. In dem Bericht heißt es weiter, dass palästinensische Mittelsmänner den Kindern die Arbeit in den Siedlungen verschaffen. Offenbar hat HRW für den Report nur Palästinenser und keine israelischen Stellen befragt. Und während die Hamas 17.000 Kinder in Lagern militärisch ausbildet, warnt die internationale Entwicklungsorganisation Oxfam in einem Bericht, dass die im Gazastreifen „eingesperrten“ Jugendlichen keine „Zukunftsperspektive“ hätten und deshalb leicht von „radikalen Organisationen“ rekrutiert werden könnten. So gesehen müssen die Bedingungen in Frankreich, England oder Deutschland noch schlimmer sein, wenn sich inzwischen geschätzte 7.000 Jugendliche aus Europa der Terror-Organisation „Islamischer Staat“ in Syrien und dem Irak angeschlossen hätten.

Gescheiterter „Holocaust“

Ein angekündigter „Holocaust“ Israels hatte keinen bemerkenswerten Erfolg. Die aus arabischen Staaten gelenkte Hackergruppe „Anonghost“ wollte die Internetverbindungen der Regierung und des Militärs lahmlegen. Doch offenbar sind diese so gut geschützt, dass die amateurhaften Hacker keine Chancen hatten. Sie lähmten keine strategisch wichtigen Einrichtungen wie das Elektrizitätswerk. Nur bei zwei israelischen Sängern erklangen Koransuren anstelle ihrer Lieder. Getroffen hat es auch das Oberste Gericht, dessen Homepage vom Netz genommen worden ist.

Unsportlicher Krieg

Wenig Sympathie dürfte der Vorsitzende des palästinensischen Fußballbundes, Dschibril Radschub, bei den zehntausenden israelischen Fans ernten, mit seinem Versuch, Israel aus der FIFA und aus dem Olympiakomitee zu werfen. Radschub argumentiert, dass Israel die Bewegungsfreiheit palästinensischer Sportler behindere. Dem ist tatsächlich so, vor allem nachdem Sportler in Terroranschläge verwickelt waren. Ein Beschluss steht freilich noch aus, während FIFA-Chef Joseph Blatter nur meinte, dass ein Ausschluss Israels dem Fußball weltweit „schaden“ könne. Konkret hatte er keine Einwände gegen den palästinensischen Antrag geäußert. Doch die Initiative von Radschub, der immerhin 17 Jahre in israelischen Gefängnissen gesessen hat und sehr gutes Hebräisch spricht, hatte auch schon Folgen. Ein von Altpräsident Schimon Peres initiiertes Freundschaftsspiel gegen Spanien kam nicht zustande, weil Radschub palästinensischen Jugendlichen eine Beteiligung verboten hatte. Jede Form von Kontakten bedeute „Normalisierung“ und die könne es erst nach Beendigung der Besatzung geben.

Wohin verschwindet der Zement in Gaza?

Einen Frontalangriff gegen Israel starteten jüngst gemeinschaftlich 40 Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Sie bezichtigten Israel, wegen der „Blockade“ des Gazastreifens nicht ausreichend Baumaterialien durchzulassen. Die Weltgemeinschaft wurde beschuldigt, die versprochenen 50 Milliarden Dollar nicht ausgezahlt zu haben, mit denen der Wiederaufbau nach dem Krieg vom vergangenen Sommer finanziert werden sollte. „Kein einziges Haus wurde wieder errichtet“, berichtet die NGO Oxfam. Zwar wird die UNO beschuldigt, ein „intransparentes“ System der Verteilung von Baumaterialien eingerichtet zu haben, nachdem Anträge von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) in Ramallah und am Ende noch von Israel geprüft werden müssten. Gleichwohl stellt sich die Frage, wohin denn Zement und andere Baumaterialien in Gaza „verschwinden“, die seit Monaten mit Tausenden Sattelschleppern über Israel in den Küstenstreifen transportiert werden. Kritisiert wird natürlich nicht Ägypten, das inzwischen 1.700 Schmugglertunnel unter der Grenze zerstört und eine fünf Kilometer breite Pufferzone ohne Bewohner eingerichtet hat. Wer noch Tunnel gräbt, dem droht in Ägypten jetzt lebenslängliche Haft.

Krebserzeugende Büstenhalter

Neben diesen und weiteren anti-israelischen Kampagnen gibt es auch noch die üblichen Verschwörungstheorien. So versuche Israel, palästinensische Frauen durch behandelte Büstenhalter mit Krebs zu infizieren. Die BHs werden zwar vom chinesischen Hersteller „Zhou Unterwäsche“ geliefert, aber jeder weiß, dass Zionisten gerne chinesisch essen.

Israels Schweigen

Bemerkenswert ist das israelische Schweigen zu den meisten dieser Vorwürfe. Verschwörungstheorien werden belächelt, im Vertrauen darauf, dass vernünftige Menschen diese ohnehin nicht glauben. Behauptungen der NGOs über vermeintliche Verstöße gegen internationales Recht müssen oft erst „geprüft“ werden. Bis dann eine Reaktion kommt, interessiert es niemanden mehr. Und wenn man erfährt, dass Israel doch hunderte Lastwagen mit Baumaterial durchlasse, könnten die NGOs immer argumentieren, dass die Mengen nicht ausreichen. (audiatur-online/uws)

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