Ein 37-jähriger Palästinenser, Chaled Kutineh, fuhr am Mittwochabend durch den Ostjerusalemer Stadtteil „French Hill“, als er von der Straße abkam. Er raste in eine Bushaltestelle und verwundete zwei Israelis sehr schwer. Der 25-jährige Schalom Scherki erlag nach einigen Stunden seinen Verletzungen, seine Freundin Schira Klein liegt noch im Krankenhaus.
Die Polizei ging zunächst von einem Unfall aus: Der Fahrer „kam von seiner Fahrbahn ab und rammte zwei Zivilisten, die an der Haltestelle standen“, hieß es in einer ersten Mitteilung laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Kutineh, der aus Anata nordwestlich von Jerusalem stammt, bestätigte diese Auffassung im Verhör und führte den Unfall auf den Regen zurück.
Doch die Ermittler hegen mittlerweile Zweifel an seiner Darstellung und halten einen Terroranschlag für wahrscheinlich. „Wir betrachten einen solchen Vorfall mit höchstem Ernst, vor allem wenn er sich am Vorabend des Holocaust-Gedenktages ereignet“, sagte Polizeipräsident Johanan Danino.
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Verstorbener als Lebensretter
Am Donnerstagnachmittag kamen mehr als 2.000 Trauergäste zur Beerdigung des jungen Mannes. Dessen Vater, der Rabbi Uri Scherki, wies darauf hin, dass der Verstorbene Schira Klein das Leben gerettet habe. Der Bruder Jair Scherki ist Reporter beim Fernsehsender „Kanal 2“. Wie sein Vater ist er davon überzeugt, dass Kutineh einen Terrorakt verübt hat. Dies gehe aus den Aufnahmen von der Unfallstelle hervor, erklärte er gemäß der Onlinezeitung „Times of Israel“. (eh)» Auto-Anschlag in Jerusalem (inn) Intifada der Einzelgänger (inn)
