Maslama Thabet wurde am 6. April 2002 von israelischen Sicherheitskräften festgenommen. Die Justiz verurteilte ihn wegen Mitwirkung an der Ermordung zweier Israelis zu 25 Jahren Haft. Hintergrund war ein Racheakt für den Tod eines Onkels, schreibt die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“.
Am 13. Jahrestag seiner Inhaftierung konnte Thabet nun einen akademischen Erfolg feiern: Er erwarb den Mastergrad im Fach Israelische Studien an der Offenen Al-Quds-Universität in Jerusalem. Die Angehörigen dankten dem wegen fünffachen Mordes inhaftierten Fatah-Führer Marwan Barghuti für die Betreuung der Masterarbeit. Der Absolvent hat die Examensarbeit der Seele seiner Mutter gewidmet. Diese war im vergangenen September gestorben, ohne den Sohn besuchen zu können, heißt es bei „Ma‘an“.
In israelischen Gefängnissen gibt es eine hohe Konzentration von gebildeten und politisch motivierten Häftlingen. Dies beobachtet der Vorsitzende der Palästinensischen Häftlingsvereinigung in Ramallah, Abd Ala‘al Al‘anani. Vor allem langjährige Gefangene kümmerten sich in der Haft um Weiterbildung. Dies bereite sie auf das Leben nach der Entlassung vor. Die Mehrheit der Palästinenser in hohen Positionen habe lange Haftstrafen in Israel abgesessen oder sei wiederholt festgenommen worden.
Thabet gilt als verantwortlich für den Mord an den Israelis Moti Dajan und Etgar Saituna im Januar 2001. Die beiden Cousins speisten mit einem befreundeten israelischen Araber in einem Restaurant in Tulkarm, als sie entführt wurden. Auf offenem Feld wurden sie anschließend erschossen. Thabet war zu jener Zeit Anführer der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden, die zur Fatah gehören, in der palästinensischen Autonomiestadt. (eh)
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