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Amnesty wirft Hamas Kriegsverbrechen vor

LONDON (inn) – Die Menschenrechtsorganisation „Amnesty International“ lastet Terrorgruppen wie der Hamas Kriegsverbrechen an. Ein UN-Bericht spricht zugleich vom blutigsten Jahr für Palästinenser seit 1967.
„Willkürliche Raketenangriffe“: „Amnesty International“ wirft der Hamas Kriegsverbrechen vor.
In einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht bescheinigt die Menschenrechtsorganisation „Amnesty International“ palästinensischen Milizen, Kriegsverbrechen begangen zu haben. Im Gaza-Konflikt vom vergangenen Sommer hätten Terrorgruppen wie die Hamas mit „willkürlichem Raketenfeuer“ auf Israel eine „ungeheuerliche Nichtbeachtung von internationalen Menschenrechten“ an den Tag gelegt.

Raketenfeuer aus Wohngebieten

Das Dokument bestätigt prinzipiell den Vorwurf Israels, dass palästinensische Terroristen viele Raketen aus Wohngebieten, unter anderem von Schulen, mindestens einem Krankenhaus und einer griechisch-orthodoxen Kirche abgefeuert hatten. „In mindestens zwei Fällen weisen die Berichte darauf hin, dass Raketen abgefeuert wurden, obwohl Bewohner des Gazastreifens in dem Gebäude oder in dessen Umgebung Schutz gesucht hatten“, schreibt „Amnesty International“ laut der israelischen Tageszeitung „Jerusalem Post“. Durch das Raketenfeuer auf Israel sind dem Bericht zufolge sechs israelische Bürger und 66 Soldaten umgekommen. „Amnesty International“ geht auch davon aus, dass ein Fehlgeschoss am 28. Juni das Flüchtlingslager Schati traf und 13 Palästinenser tötete. Insgesamt seien zwischen dem 8. Juli und dem 26. August 2014 4.881 Raketen und 1.753 Mörsergranaten auf Israel abgefeuert worden. Das israelische Raketenabwehrsystem „Eisenkuppel“ habe mindestens 243 Geschosse abgefangen, die Wohngebiete getroffen hätten. Dennoch sei die israelische Reaktion „ungerechtfertigt“ gewesen, heißt es in dem Bericht weiter. Die Verletzung von Menschenrechten auf der einen Seite erlaube nicht das gleiche auf der anderen. In einem früheren Bericht hatte „Amnesty International“ auch Israel Kriegsverbrechen vorgeworfen. Die Menschenrechtsorganisation fordert daher den Internationalen Strafgerichtshof auf, Kriegsverbrechen sowohl der Israelis wie auch der Palästinenser zu untersuchen. Die israelische Botschaft in London begrüßte es, dass „Amnesty International“ auf die Kriegsverbrechen der Hamas aufmerksam gemacht habe. „Anders als die Hamas untersucht Israel seine Vorgehensweise gründlich, um daraus zu lernen und zivile Opfer so gering wie möglich zu halten. Unterdessen fährt die Hamas mit Terrorangriffen gegen israelische Bürger fort. Sie brüstet sich damit, neue grenzübergreifende Angriffstunnel zu bauen und testet Raketen, um sich auf weitere Gewalt gegen Israelis vorzubereiten.“ Die Hamas wies den Bericht unterdessen zurück. Das führende Hamas-Mitglied Salah al-Barwadil sprach von einem „Massaker an der Gerechtigkeit“. Der Bericht zeige, dass „Amnesty International“ „dem israelischen Terrorismus diene“. Die Palästinenser würden nicht töten, sondern sich nur selbst verteidigen.

UN-Bericht: Blutigstes Jahr seit 1967

Ein ebenfalls am Donnerstag erschienener Bericht des UN-Büros für Humanitäre Angelegenheiten wirft Israel vor, durch die Besatzung des Westjordanlandes und durch „wiederkehrende militärische Eskalation“ das Leid der Palästinenser zu fördern. Das Jahr 2014 sei mit mehr als 1.500 getöteten palästinensischen Zivilisten das blutigste Jahr für die Palästinenser seit dem Sechs-Tage-Krieg 1967 gewesen. Der UN-Bericht prangerte außerdem die Siedlungsaktivität an. Mehr als 1.215 Palästinenser hätten im vergangenen Jahr ihre Häuser verloren, heißt es. Der Bericht hält fest, dass „ernsthafte Bedenken“ zu der Weise aufgekommen seien, in der sowohl Israelis als auch Palästinenser ihre Feindseligkeiten ausgetragen haben. Die UN-Mitarbeiter mahnen beide Seiten an, Zurückhaltung üben und sich im Konflikt an internationale Gesetze zu halten. „um den Schutz aller Zivilisten zu gewährleisten“, berichtet die britische Zeitung „Daily Mail“. (df)

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