„Die Vereinigten Staaten müssen verstehen, dass wir im Kampf gegen Terrorismus dringend Waffen und Ausrüstung brauchen“, sagte Al-Sisi. Er fügte hinzu: „Die Ägypter hätten gerne das Gefühl, dass die USA in diesem Kampf an ihrer Seite stehen.“ Die Aussetzung von Waffenlieferungen an sein Land habe der Bevölkerung das negative Signal gesendet, dass die USA nicht hinter den Ägyptern stehe, kritisierte Al-Sisi. Nach dem Sturz von Präsident Mohammed Mursi 2013 haben die USA die Lieferung von Kampfflugzeugen, Panzern und Raketen zurückbehalten. Sie leisten aber weiterhin finanzielle Unterstützung von rund 1,5 Milliarden Dollar pro Jahr, auch für militärische Zwecke,
Auf die Frage, wie er und andere arabische Verbündete die Führungsrolle der USA in der Region sehen, schwieg Al-Sisi zunächst. Dann sagte er: „Schwierige Frage!“ Die Ägypter wünschten sich im Kampf gegen Terrormilizen wie „Islamischer Staat“ (IS) eine Reaktion von fähigen Staaten. Eine „arabische Einsatztruppe“ könnte mit Unterstützung der USA viel bewegen, erklärte Al-Sisi. Einer solchen Truppe könnten neben Ägypten Länder wie Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuweit und Jordanien angehören. Die Einheit sollte in der Lage sein, „unsere nationale Sicherheit zu verteidigen“ und Gefahren in der Region entgegenzutreten, so der Präsident. Bereits im vergangenen Monat hatte das Staatsoberhaupt die Bildung einer solchen arabischen Truppe gefordert, um gemeinsam gegen den IS zu kämpfen.
„Wir müssen eingestehen, dass Terrorismus nun eine große Bedrohung ist, nicht nur für Ägypten oder die unmittelbare Region, sondern es ist eine Bedrohung der Stabilität und Sicherheit der gesamten Welt“, warnte Al-Sisi. Terrorismus und Extremismus gingen nicht zurück, sondern breiteten sich immer weiter aus.
Nachdem Al-Sisi in den vergangenen Wochen mehrmals die Sorge geäußert hatte, ob die USA tatsächlich hinter seinem Land stehen, hat US-Außenminister John Kerry seinen Besuch angekündigt. Am Donnerstag wird er zu Gesprächen in Kairo erwartet.