Der Anschlag ereignete sich gegen 10 Uhr Ortszeit (9 Uhr MEZ) auf der Hauptstraße Nummer 1 in Jerusalem, exakt auf der „Grenze“ zwischen Ost- und Westjerusalem. Der Mann fuhr mit einem Auto in eine Gruppe von Fußgängern nahe einer Straßenbahnhaltestelle. Dann stieg er aus und versuchte, mit einem Messer auf Passanten einzustechen. Mindestens fünf Menschen wurden verletzt, unter ihnen sind vier Grenzpolizistinnen.
Die Sicherheitskräfte gehen von einem Terroranschlag aus. Der Täter wurde durch Schüsse „neutralisiert“, sagte Jehuda Meschi Sahav von der Rettungsorganisation „Zaka“. Der mutmaßliche Attentäter, Udaji Salajma, stamme aus dem Viertel Ras el-Amud am Ölberg in Ostjerusalem. Das ergab nach Rundfunkberichten eine Überprüfung des Nummernschildes des Fahrzeugs, mit dem der Anschlag durchgeführt wurde. Ein Sicherheitsmann der Straßenbahn habe Salajma mit Schüssen schwer verletzt und so gestoppt. Der Palästinenser wurde zur Behandlung in das Hadassah-Krankenhaus gebracht.
Die radikal-islamische Hamas begrüßte den Anschlag. Ein Sprecher der Terrorgruppe, Sami Abu Suhri, bekundete auf Facebook: „Die Hamas segnet diese heldenhafte Tat und betrachtet sie als eine natürliche Reaktion auf die Verbrechen der Besatzung.“
An der gleichen Stelle hat es im vergangenen Jahr mehrere Anschläge von Palästinesern mit einem Bagger und mit Autos gegeben, die in Menschenmengen hineinfuhren und dabei mehrere Menschen getötet haben.
Jerusalems Bürgermeister Nir Barkat erklärte laut der Onlinezeitung „Times of Israel“: „Wir werden nicht zulassen, dass Terror unseren Alltag zerstört und wir werden ihn weiterhin kompromisslos bekämpfen.“ In Jerusalem gehen auf Beschluss der Stadtverwaltung alle Feierlichkeiten zum jüdischen Purimfest weiter. Zu diesem Karneval verkleiden sich Kinder und Erwachsene. Das Purim-Fest erinnert an die Rettung des jüdischen Volkes, das von den Persern in biblischer Zeit ausgelöscht werden sollte, wie im biblischen Buch „Ester“ beschrieben.
