Statt der bislang fünf Millionen Kubimeter pro Jahr erhält der Gazastreifen nun zehn Millionen Kubikmeter. Das hat der zuständige Koordinator, Joaf Mordechai, gegenüber der arabischen Tageszeitung „Al-Quds“ erklärt. Eine Sprecherin der Behörde für die Koordination von Regierungsaktivitäten in den Palästinensergebieten (COGAT) sagte gegenüber der israelischen Tageszeitung „Jerusalem Post“, das zusätzliche Wasser stehe ab kommender Woche zur Verfügung.
Die 1,8 Millionen Einwohner des Gazastreifens erhalten ihr Wasser größtenteils aus Grundwasservorkommen an der Küste. Doch es wird schneller aufgebraucht, als es aufbereitet werden kann. Auf diese Weise sickert Meerwasser in die Vorkommen ein. Der Salzgehalt erhöht sich, das Wasser wird ungenießbar.
Israel hat bereits in den Oslo-Verträgen Mitte der 1990er Jahre zugesagt, die Wasserlieferungen zu erhöhen. Die dafür nötigen Leitungen wurden erst in den vergangenen Jahren fertiggestellt. Sie benötigen noch die Zustimmung des israelisch-palästinensischen Wasser-Ausschusses. Dieser tagt allerdings seit 2010 nicht mehr. Mordechai hat das Komitee daher umgangen – sowohl aus Sorge um die Einwohner als auch aufgrund von Umweltbedenken.
Eine andere Maßnahme, die Wasserversorgung zu verbessern, ist eine im Bau befindliche Entsalzungsanlage. Auch hier kam es bei dem bereits 2011 beschlossenen Projekt zu Verzögerungen.