Arabische Liga kritisiert innerpalästinensische Differenzen

„Die internen Differenzen und die fehlende Kooperation zwischen der Palästinensischen Autonomiebehörde und der Hamas stecken hinter den Verzögerungen beim Wiederaufbau im Gazastreifen“, sagte Al-Arabi gegenüber der in London erscheinenden arabischen Tageszeitung „Al-Hajat“. Die Arabische Liga führe derzeit Gespräche mit Geberländern. Es gehe darum, einen Weg zu finden, den Bewohnern des Gazastreifens trotz der innerpalästinensischen Machtkämpfe zu helfen. Der Generalsekretär lehnte eine Kennzeichnung der radikal-islamischen Hamas als Terrorgruppe ab. Damit ging er auf ein Urteil in Ägypten ein, laut dem der bewaffnete Arm der Hamas, die Iss-ad-Din-al-Kassam-Brigaden, als Terror-Organisation eingestuft wurde. Al-Arabi betonte: „Das Recht auf Widerstand ist zu einhundert Prozent garantiert.“

Israel steckt hinter arabischen Unruhen

Kritik übte Al-Arabi am Iran. Dem Regime in Teheran warf er vor, einen Keil zwischen Schiiten und Sunniten zu treiben und sich in interne arabische Angelegenheiten einzumischen. Hinter den Unruhen in der arabischen Welt steckt laut dem Generalsekretär Israel. Der Staat profitiere von den Problemen, denen arabische Länder gegenüberstehen. Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri erklärte im Blick auf die Stellungnahme der Arabischen Liga: Die Hamas hoffe, dass Ägypten nun seine „Schmierenkampagne“ gegen sie beende und den Rafah-Übergang wieder öffne. Vertreter der „Palästinensischen Befreiungsorganisation“ (PLO) wollen sich in dieser Woche in Ramallah treffen, um über die innerpalästinensischen Auseinandersetzungen zu sprechen. Dabei soll es auch um die festgefahrenen Gespräche zum Nahostkonflikt und die Einbehaltung palästinensischer Steuern durch Israel gehen.