Die fromme Schass-Partei ließ Linienbusse bekleben. Die fahren durch orthodoxe Viertel. „Ihr seid nicht durchsichtig“ heißt es da, gerichtet an unterrepräsentierte Wähler. Aber Witzbolde haben kreativ gekratzt. Mal wurde das „nicht“ gestrichen. Ein anderes Mal wurde der erste Buchstabe von „durchsichtig“ entfernt. Aus „schkufim“ wurde „Kofim“, oder übersetzt: „Ihr seid Affen“.
Problematischer ist die Begleitmusik zu den Propagandafilmchen der Likudpartei. Seit Tagen sorgen die für Schlagzeilen.
Fahnenschwenkende IS-Kämpfer halten in dem Werbespot neben einem zivilen Auto und fragen auf Hebräisch(!): „Mein Bruder, wo geht es hier nach Jerusalem?“ Der antwortet: „Bieg nach links ab.“ Der Toyota der Islamisten fährt weiter. An seinem Heck ist noch der hebräische Aufkleber „Nur nicht Bibi“ (Netanjahu) zu sehen, der Schlachtruf der linken Opposition. Im Film heißt es, dass die Wahl der Linksparteien einer Einladung des „Islamischen Staats“ nach Jerusalem gleichkomme.
Die palästinensischen Rapper „Torabjeh“ aus Jordaniens Hauptstadt Amman finden den Clip überhaupt nicht komisch. Denn die Szenen mit den IS-Kämpfern sind unterlegt mit dem Lied „Ghorbah“ (Exil) der Rapper-Band. Auf Facebook toben sie über die „nicht autorisierte künstlerische Kollaboration mit der zionistischen Wahlpropaganda“. “Torabjeh verurteilt aufs Schärfste die rücksichtslose Verletzung intellektuellen Eigentums und die Verdrehung des Rufes von Torabjeh.“ Die Gruppe droht mit „rechtlichen Schritten gegen den zionistischen Feind “. Das meldete die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“.