Rachel Corrie war eine 23 Jahre alte pro-palästinensische Aktivistin aus den USA. Im März 2003 setzte sie sich an der Grenze zu Ägypten im Gazastreifen im Auftrag der „Internationalen Solidaritätsbewegung“ (ISM) vor einen Caterpillar-D9-Bulldozer der israelischen Armee. Sie wollte die Zerstörung eines palästinensischen Hauses verhindern. Eine Untersuchung der Armee ergab, dass der Fahrer des Bulldozers die junge Frau im knallroten Mantel nicht habe sehen können. Sie wurde unter den Trümmern begraben. Die israelische Armee behauptete zudem, dass es sich um eine „geschlossene Sperrzone“ gehandelt habe, in der sich Corrie nicht hätte aufhalten dürfen. Weiter bezichtigte der Report der Militärs die pro-palästinensische Organisation ISM und Corrie eines „illegalen, unverantwortlichen und gefährlichen“ Verhaltens.
Ihr „Heldentod” erhielt in der palästinensischen Propaganda eine ikonische Bedeutung. Ihr „Martyrium” wurde zu einem Theaterstück unter dem Titel „Mein Name ist Rachel Corrie”. Es wurde in London und vor einem Jahrzehnt auch in New York aufgeführt.
Seit dem Tod versuchen Corries Eltern, Israel zur Verantwortung zu ziehen und klagten auf Entschädigung. Im August 2012 hatte das Bezirksgericht in Haifa eine Zivilklage zurückgewiesen. Die Eltern gingen gegen diese Entscheidung vor. Am Donnerstag hat nun das Oberste Gericht endgültig die Klage zurückgewiesen, weil der Tod in einer „Kriegszone“ passiert ist. Das berichtete die Zeitung „Ha‘aretz“.
Zeugen bestreiten die Behauptungen der Militärs und hatten seinerzeit ihre Aussagen mit Bildern belegt. Doch stellte sich heraus, dass ganz unterschiedliche Bulldozer an verschiedenen Orten abgelichtet worden sind.
Die Eltern Corries hatten zuvor den Hersteller des Bulldozers, Caterpillar Inc., in den USA verklagt, aber ebenfalls den Prozess verloren.
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