Wie der israelische Rundfunk meldete, handelt es sich nach Angaben des Wohnungsbauministeriums um eine “automatische Neuausschreibung” von Bauplänen, die bei früheren Ausschreibungen „erfolglos“ geblieben waren. Jariv Oppenheimer von „Peace Now“ (Frieden Jetzt) jedoch behauptet, dass es sich um eine nicht-akzeptable „Wahlkampfkampagne“ handle. Ein palästinensischer Sprecher beschrieb die Ausschreibung als „Kriegsverbrechen“ Israels, das beim Internationalen Gerichtshof behandelt werden müsse.
Per Gesetz muss jede Phase von den ersten Bauplänen und bis zur Fertigstellung von öffentlichem Hausbau in Israel oder in den besetzten Gebieten immer wieder ausgeschrieben werden, was aber die Anti-Siedlungspolitik-Organisation „Peace Now“ nicht vermerkt. So wird jeder Neubau in Siedlungen mindestens fünf Mal als Neuigkeit vermeldet und entsprechend von der EU und anderen Regierungen auch fünf Mal verurteilt, obgleich es sich um die gleichen Wohnungen handelt.
Die internationale Gemeinschaft verurteilt regelmäßig die israelische Siedlungspolitik im besetzten Westjordanland wie in der Stadt Jerusalem, weil das der Idee einer Zwei-Staatenlösung widerspreche. Gleichwohl werden die meisten Neubauten in Jerusalem oder in Siedlungsblöcken errichtet, die gemäß amerikanischer Vorstellung ohnehin bei Israel verbleiben sollten, auch nach der Errichtung eines palästinensischen Staates.