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Hisbollah: Nicht an Eskalation interessiert

BEIRUT / JERUSALEM (inn) – Die Hisbollah ist an keiner weiteren Eskalation mit Israel interessiert. Das hat die schiitische Miliz am Mittwochabend nach dem Angriff auf israelische Soldaten mitgeteilt.
Vorläufig weiße Flagge: Die Hisbollah hat erklärt, weitere Eskalationen vermeiden zu wollen.
Für die Hisbollah ist vorläufig Gerechtigkeit hergestellt: Den Angriff auf einen israelischen Militärkonvoi am Mittwoch deklarierte sie als „Vergeltung“. Vergolten werden sollte der Tod ihrer Kämpfer durch einen israelischen Angriff am 18. Januar. Über die Beobachtermission der Vereinten Nationen UNIFIL ließ sie nun ergänzend mitteilen, an keiner weiteren Eskalation interessiert zu sein. Bei dem Hisbollah-Angriff kamen zwei israelische Soldaten ums Leben: Der 25-jährige Jochai Kalangel und der 20-jährige Dor Chaim Nini. Ein spanischer UN-Soldat, der 36-jährige Francisco Javier Soria Toledo, starb bei der israelischen Reaktion. Laut der spanischen Zeitung „El País“ war Toledo seit vergangenem November im Libanon stationiert und sollte an diesem Donnerstag nach Spanien zurückkehren. Die spanische Regierung forderte bei den Vereinten Nationen eine Untersuchung des Vorfalls. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte den Tod des Blauhelm-Soldaten. Der israelische UN-Botschafter Ron Prosor drückte in einem Brief an das Gremium, bei dem Spanien derzeit Mitglied ist, sein Bedauern aus. Zugleich forderte er den Sicherheitsrat auf, auch die Hisbollah zu verurteilen.

Netanjahu: Iran verantwortlich

Ob und in welcher Weise Israel auf den Angriff reagieren wird, ist derzeit unklar. „Bis sich das Gebiet vollständig beruhigt, wird die Armee vorbereitet und bereit sein“, sagte Verteidigungsminister Mosche Ja‘alon laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Premierminister Benjamin Netanjahu machte am Donnerstag den Iran verantwortlich für den Anschlag. „Heute ist der Iran derjenige, der seine Botschafter des Terrors an unseres Grenzen im Norden und Süden bewaffnet, organisiert und finanziert.“ Die Hisbollah („Partei Allahs“) verübt seit Mitte der 80er Jahre Terrorangriffe. Bis zum Aschlag vom 11. September 2001 hat sie mehr US-Bürger getötet als jede andere Terror-Organisation. Der Iran unterstützt die Hisbollah finanziell und mit Waffen, ebenso wie die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen. Im März vergangenen Jahres fing die israelische Marine ein aus dem Iran kommendes Schiff mit Raketenlieferungen ab. Mit der Aufrüstung verstößt die Hisbollah gegen die UN-Resolution 1701 aus dem Jahr 2006, die infolge des Zweiten Libanonkrieges verabschiedet wurde. Diese sieht unter anderem vor, dass im Libanon nur die libanesische Armee bewaffnet sein darf. Die im Südlibanon stationierte Schutztruppe UNIFIL soll dafür sorgen, dass dies eingehalten wird. Nach Angaben der israelischen Armee besitzt die Hisbollah 100.000 Raketen, fünfmal mehr als zum Zeitpunkt der Resolution.

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