Jahrzehntelang lag sie mit anderen jüdischen Artefakten im Keller des irakischen Geheimdienstes, bis sie 2003 von amerikanischen Soldaten entdeckt wurde: eine Torah-Rolle, die zwei Schreiber vor rund 200 Jahren im kurdischen Norden des Golfstaates verfassten. Dafür verwendeten sie Gazellenhaut und Tinte aus Granatapfelsaft. Einen Teil der Funde brachten die Soldaten in die USA. Die Schriftrolle hingegen wurde offenbar an die israelische Botschaft in der jordanischen Hauptstadt Amman übergeben, wie die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ berichtet.
Im Jahr 2011 stürmten aufgebrachte Demonstranten die israelische Vertretung in Ägypten. Daraufhin wies das Außenministerium auch die Botschaft in Jordanien an, alle Gegenstände nach Israel zu bringen, die nicht unbedingt benötigt würden. In Jerusalem landete die Torah-Rolle in einem Lagerraum – und geriet erneut in Vergessenheit.
Der Leiter der Handelsabteilung im Außenministerium, Amnon Israel, entdeckte die Rarität Ende 2013, als er seine Arbeit aufnahm. Die Schriftrolle war moderig und hatte Risse. Einen Hinweis auf ihre Herkunft gab es nicht. Israelische Experten fanden jedoch heraus, dass sie aus dem Nordirak stammte und von zwei verschiedenen Schreibern verfasst war.