Das Video zeigt mehrere Vorschulkinder, die die Rollen israelischer Politiker einnehmen, und den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu, der für Ruhe unter den „Parteien“ sorgt. Ein Kind, als Jair Lapid verkleidet, kämpft in Anspielung auf Lapids frühere Position als Finanzminister mit einem Rechenbrett. Ein anderes Kind, das Wirtschaftsminister Naftali Bennett darstellt, spielt mit Panzern in Anspielung auf Bennetts Militärpolitik während des Gaza-Kriegs. Der Darsteller von Außenminister Avigdor Lieberman weigert sich, sein Spielzeug zu teilen. Ein Mädchen, das die ehemalige Justizministerin Zippi Livni spielt, rennt herum und verursacht Chaos. Netanjahu tritt als realer Politiker auf und beschwert sich über die Unruhe und Unordnung unter den „Politikern“. Das Video schließt, indem Netanjahu sagt: „Das ist Zeitverschwendung. Dieser Kindergarten ist unmöglich. Um ein Land zu regieren, brauchen wir eine starke, stabile Regierung. Wählt Likud für eine Wahlreform.“
Der Vorsitzende des Zentralen Wahlkomitees, der Richter Salim Dschubran, entschied am Dienstag, dass die Partei das Video von „YouTube“ und großen Nachrichtenseiten entfernen lassen muss. Das berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Dschubran wies zudem alle TV-Anstalten und Radiosender an, die Wahlwerbung nicht weiter zu verbreiten und verurteilte den Likud zu einem Bußgeld in Höhe von umgerechnet etwa 1.100 Euro. Zuvor hatten die Partei „Jesch Atid“ und die „Bewegung für eine Qualitätsregierung“ Petitionen gegen das Video eingereicht.
Das Wahlkomitee begründet die Entscheidung mit dem geltenden israelischen Wahlgesetz. Darin heißt es: „Wahlpropaganda darf nicht in Zusammenarbeit mit Kindern unter 15 Jahren stattfinden. Diesbezüglich schließt ‚in Zusammenarbeit mit‘ jedoch nicht die Verwendung von Material von fotografierten oder aufgenommenen Kindern während normaler Tätigkeiten für Wahlpropaganda aus.“