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Libanesen machen Israeli zu Attentäter

NAHARIJA (inn) – Verheerende Verwechslung: Libanesische Medien haben im Zusammenhang mit einem Selbstmordanschlag das Bild eines Israelis veröffentlicht. Dabei hat er nur einen ähnlichen Namen wie einer der Attentäter.
Nach dem jüngsten Anschlag in Tripoli haben libanesische Webseiten einen israelischen Imam zum Attentäter erklärt.

Taha Kial ist Imam in der nordwestisraelischen Ortschaft Arab al-Aramsche. Das Beduinendorf liegt wenige Kilometer von der libanesischen Grenze entfernt. Der 42-jährige Scheich ist verheiratet, hat drei Kinder und spricht fließend Hebräisch. Bislang hatte er mit Terror nichts zu tun. Doch nun wird er im Internet mit einem Doppelanschlag in der nordlibanesischen Stadt Tripoli in Verbindung gebracht, der am Samstag neun Todesopfer forderte. Zudem wurden 35 Menschen verwundet.
Zu dem zweifachen Anschlag in einem Café bekannte sich die „Al-Nusra-Front“. Sie benannte die beiden Attentäter als Taha Kajal und Bilal Ibrahim, wie die libanesische Tageszeitung „The Daily Star“ berichtete. Im Arabischen werden allerdings keine Vokale geschrieben. Offenbar verwechselten Journalisten im Libanon die Namen und veröffentlichten ein Bild, das sie auf Kials Facebook-Seite entdeckten.

„Die Leute reden über mich“

Der israelische Imam erzählte am Dienstag der Tageszeitung „Yediot Aharonot“, wie er auf die Veröffentlichung aufmerksam wurde: „Ein Freund schickte mir einen Link, und dort sah ich mein Bild, neben dem stand: ‚Der Terrorist Taha Kial, der den Anschlag verübt hat‘. In der Folge erhielt ich Hunderte Anrufe von Leuten, die mich kennen. Ich musste sie beruhigen. Ich erklärte ihnen, dass es sich um Lügen handelt und ich noch lebe.“
Scheich Kial forderte die Betreiber der Webseiten dazu auf, das Bild herauszunehmen. „Aber anscheinend denken sie, dass ich lüge. Die Veröffentlichung hat mir sehr geschadet. Viele Leute haben angefangen, über mich zu reden.“ Er erwäge, die Webseiten mittels eines internationalen Rechtsanwaltes zu verklagen und eine Entschuldigung zu verlangen. Unterdessen wird das Bild weiter bei Nachrichten verbreitet, die von dem Anschlag handeln.

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