Das Leck trat nahe der Ortschaft Be‘er Ora, nördlich von Eilat, an der Trans-Israel-Pipeline auf. Die Rohrleitung führt von Aschkelon am Mittelmeer nach Eilat am Roten Meer. Sie wurde offenbar bei Bauarbeiten für einen neuen Flughafen beschädigt.
Der Austritt des Rohöls löste vor allem bei Menschen im benachbarten Jordanien Atembeschwerden aus. Mehr als 80 Menschen mussten dort behandelt werden, weil sie giftige Dämpfe eingeatmet hatten. In Israel benötigten drei Menschen medizinische Versorgung.
Guy Sammet vom israelischen Ministerium für Umweltschutz sprach von einer der größten Umweltkatastrophen in der Geschichte des Landes. „Es geht um Tausende Gallonen Rohöl, welche die Tierwelt und die angrenzenden Naturreservate gefährden“, sagte Sammet laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
Laut der Naturparkbehörde seien bislang keine Tiere durch die Ölkatastrophe getötet worden. Die Behörde prüft derzeit, wie die Schäden behoben werden können. Derzeit sehe es so aus, als ob in vielen Bereichen die Bodenoberfläche abgetragen werden müsse, berichtet die Tageszeitung „Ha‘aretz“. Dies würde jedoch zu enormen Schäden an Flora und Fauna führen.
Die Pipeline war für den Transport von Öl aus dem Iran nach Europa in den 1960er Jahren eröffnet worden. Seit der islamischen Revolution im Iran 1979 und dem damit verbundenen Bruch der israelisch-iranischen Beziehungen wurde sie hauptsächlich verwendet, um Öl oder Ölprodukte von Eilat in andere Teile des Landes zu transportieren.