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Palästinensischer Vater begrüßt Festnahme eines Grenzpolizisten

RAMALLAH (inn) – Nach dem Tod zweier Palästinenser bei „Nakba“-Unruhen im Mai haben israelische Sicherheitskräfte einen Grenzpolizisten festgenommen. Die Familie eines der Getöteten reagiert erleichtert – und lobt die bisherige Arbeit der Ermittler.
Dieses Video einer Überwachungskamera zeigt den Vorfall am 15. Mai.
Am 15. Mai begehen Palästinenser den Tag der „Katastrophe“, arabisch „Nakba“, die aus ihrer Sicht die israelische Staatsgründung vor 66 Jahren darstellt. Dabei kam es auch in diesem Jahr zu Unruhen. Am Checkpoint Beitunia nahe Ramallah warfen Palästinenser Steine und brannten Reifen ab. Als die Grenzpolizei einschritt, wurden zwei junge Araber durch Schüsse getötet. Die Armee leitete eine Untersuchung des Todes von Nadim Nawara (17) und Muhammad Salama (22) ein. Ein internationales Ärzteteam kam zu dem Schluss, dass die Beamten scharfe Munition eingesetzt hatten. Nun wurde ein Grenzpolizist festgenommen. Am Mittwoch verlängerte das Friedensgericht Jerusalem seine Untersuchungshaft um sechs Tage. Dies stieß bei den Angehörigen von Nadim auf Erleichterung. „Wir wissen, dass die Untersuchung noch nicht abgeschlossen ist, aber als erster Schritt ist das für uns sehr wichtig“, sagte der Vater Siam Nawara der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Die Familie warte den weiteren Prozess ab. „Jetzt hat Israel die Gelegenheit, aller Welt zu beweisen, dass es ein Rechtsstaat ist, also dass das Gesetz gleich ist, ob man nun Palästinenser oder Israeli ist. Der Staat muss der Welt zeigen, dass er den Polizisten zu einer identischen Strafe verurteilt wie einen Palästinenser, der auf einen Israeli geschossen hat.“ Der Vater führte dies im Gespräch mit der israelischen Zeitung näher aus: „Wenn ein Palästinenser einen Israeli ermordet, erhält er eine lebenslange Haftstrafe. Genau das muss der Polizist als Strafe erhalten, weil er einen Palästinenser ermordet hat. Das Gesetz muss blind und für beide Seiten gleich sein.“ Nawara äußerte Komplimente für die israelischen Sicherheitskräfte wegen der intensiven Ermittlungen. „Ich bin zufrieden damit, dass Israel in diesem Fall in die richtige Richtung geht und richtige Schritte unternimmt.“ Am Dienstag habe ein Offizier der israelischen Behörde für die Koordination von Regierungsaktivitäten in den Palästinensergebieten die Familie offiziell über die Festnahme informiert. Der Vater rechnete nach eigenen Angaben mit einer entsprechenden Nachricht, weil er in den Tagen zuvor zahlreiche Fragen von Ermittlern beantwortet habe.

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