Bei den fast zeitgleichen Explosionen sei niemand verletzt worden, sagte ein Fatah-Führer im Flüchtlingslager Dschabalija, Fajes Abu Itta, laut der Onlinezeitung „Times of Israel“. Sein Auto sei ebenso beschädigt worden wie Häuser und Fahrzeuge zweier weiterer Fatah-Vertreter in Gaza-Stadt.
Fatah-Vertreter in Gaza planen für November erstmals seit 2007, den Todestag von Parteigründer Jasser Arafat offiziell zu begehen. Hamas-Aktivisten haben sich dagegen ausgesprochen. Die Holzbühne, auf der die Veranstaltung ausgetragen werden soll, war auch Ziel der aktuellen koordinierten Anschläge. Bei dem vorigen Gedenken 2007 kamen bei Auseinandersetzungen zwischen den zwei Gruppen mindestens zehn Menschen ums Leben. Arafat verstarb am 11. November 2004 in Paris.
Die Hamas verurteilte die Explosionen als „kriminelle“ Handlung und ordnete an, die Verantwortlichen zu bestrafen. Von wem die Angriffe ausgingen, ist noch nicht geklärt. Ein an einem der Anschlagsorte hinterlegter Brief sei mit „Islamischer Staat“ unterzeichnet, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Fatah-Kreise zweifeln aber die Authentizität des Schreibens an. Sie vermuten, dass die wahre Identität der Täter dadurch gedeckt werden soll.
Seit 2007 hat die Hamas die Kontrolle über den Gazastreifen. Die rivalisierenden Parteien schlossen im April dieses Jahres ein Abkommen über eine Einheitsregierung. Im Oktober gab es dann das erste Treffen der Einheitsregierung in Gaza. Tiefgreifende Differenzen zwischen den beiden Gruppen bestehen nach wie vor.
