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Bibelstudium bei Netanjahu

JERUSALEM (inn) – Der regelmäßige Abschluss und Neubeginn der Torah-Lesung symbolisiert die Erneuerung des jüdischen Volkes. Diese Ansicht hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am Sonntagabend geäußert. Anlass war ein Bibelseminar in seiner Residenz.
Politiker, Gelehrte und Angehörige von Terror-Opfern studierten gemeinsam das 1. Buch Mose.

An dem Bibelstudium nahmen unter anderen Bildungsminister Schai Piron und die Eltern der drei ermordeten Talmudschüler teil. Auch Rabbiner und Akademiker waren zugegen. Zudem wirkten Netanjahus Ehefrau Sarah sowie die Söhne Avner und Jair mit. Der Diskurs drehte sich um das 1. Buch Mose.
„Wir stehen davor, an Simchat Torah die Torahlesung zu beenden und mit 1. Mose wieder anzufangen“, sagte Netanjahu laut einer Mitteilung seines Büros zum Auftakt des Seminars. Dabei bezog er sich auf das Fest der Freude über die Torah, das in Israel am 17. Oktober gefeiert wird. „Die regelmäßige Wiederkehr der Torahlesung und der Neubeginn, mit 1. Mose, symbolisiert auch die Erneuerung unseres Volkes in unserem Land. Trotz aller Versuche, uns zu vertilgen, bauen wir uns jedes Mal von Neuem auf. Wir sind wirklich tief verbunden mit unseren Wurzeln, lassen aber auch den Baum wachsen, der Israel genannt wird, mit unseren tiefen Wurzeln und den Zweigen, die sich immer mehr nach oben wenden.“
Das Bibelstudium sei diesmal wegen der Operation „Starker Fels“ gegen die Terrorinfrastruktur im Gazastreifen verschoben worden. Doch auch während dieses Feldzuges hätten sich Menschen in der Residenz mit der Hebräischen Bibel befasst. „Wir studieren sie mindestens einmal pro Woche. Das ist Teil unserer Existenz.“ Bewegt zeigte sich der Premierminister über die Teilnahme der „Eltern der drei wunderbaren Jungen, der wunderbaren Eltern“. Sie symbolisierten „sowohl die große Aufopferung als auch die Vornehmheit der Seele und die Geistesgröße unseres Volkes“.
Bildungsminister Piron nahm während des Seminars Bezug auf den Bibelkommentar des mittelalterlichen jüdischen Auslegers Rabbi Schlomo Ben Jitzchak, der unter der Abkürzung „Raschi“ bekannt ist und 1105 in Frankreich verstarb. Dieser zitiert einen Rabbi Jitzhak – laut Piron Raschis Vater. Der Gelehrte fragt, warum die Torah mit „Im Anfang“ und der Schöpfung beginne, nicht aber mit dem Vers, der dem jüdischen Volk sein erstes Gebot gibt. Raschis Antwort lautet gemäß der Tageszeitung „Jerusalem Post“: Wenn die Nationen Israel als Räuber verunglimpften, weil sie sich Kanaan gewaltsam angeeignet hätten, könne Israel antworten, dass alle Welt Gott gehöre, der sie geschaffen habe und sie geben könne, wem Er wolle.
Bereits der erste israelische Regierungschef David Ben-Gurion hatte die Tradition des regelmäßigen Bibelstudiums begründet. Unter seinen Nachfolgern kam der Brauch jedoch zum Erliegen, Menachem Begin nahm ihn wieder auf. Danach entstand abermals ein Bruch, bis Netanjahu vor zwei Jahren die Seminare wieder einführte. Benannt sind sie nach seinem 2011 verstorbenen Schwiegervater Schmuel Ben Artzi. Dieser war ein bekannter jüdischer Bibellehrer und -wissenschaftler. Die Zusammenkunft am Sonntag war die sechste dieser Art unter Netanjahus Regie.

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