Der Trauermarsch für Amar Abu-Aischeh und Marwan Kawasmeh begann bei der Al-Hussein-Bin-Ali-Moschee im Zentrum von Hebron. Abu-Aischehs Mutter trug den Sarg ihres Sohnes. Ihr Ehemann und die anderen Söhne sitzen in israelischer Untersuchungshaft. Sie stehen im Verdacht, an dem Mord der drei Jugendlichen beteiligt gewesen zu sein.
Der Gouverneur von Hebron, Kamel Hamid, sagte laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“, Israel habe die beiden Mordverdächtigen „hingerichtet“. Die Sicherheitskräfte hätten zu keinem Zeitpunkt versucht, sie zu inhaftieren und zu befragen. Nach israelischer Darstellung kamen die Palästinenser hingegen bei einem Schusswechsel ums Leben, nachdem sie sich geweigert hatten, sich zu ergeben (Israelnetz berichtete).
Vor der Beisetzung gab es Zusammenstöße zwischen israelischen Soldaten und jungen Palästinensern. Letztere warfen Steine und Molotowcocktails auf die Armeeangehörigen. Diese reagierten nach Angaben der israelischen Tageszeitung „Ma‘ariv“ mit Gummigeschossen. „Ma‘an“ schreibt von 20 Palästinensern, die durch scharfe Munition und Gummigeschosse verletzt worden seien. Ein Mann sei am Kopf getroffen und schwer verwundet worden.
Am 12. Juni hatten Palästinenser die drei israelischen Jugendlichen Ejal Jifrach, Gil-Ad Scha‘ar und Naftali Frankel entführt und ermordet. Die Leichen wurden am 30. Juni bei Hebron entdeckt. Der mutmaßliche Drahtzieher, Hussam Kawasmeh, sitzt seit dem 11. Juli in Untersuchungshaft. Er hat die Planung der Entführung und der anschließenden Ermordung der Israelis gestanden. Im Verhör belastete er auch seinen Bruder Marwan Kawasmeh sowie Amer Abu-Aischeh.