Die Ärzte am Surasky-Medizinzentrum in Tel Aviv setzten ihrer Patientin einen „Hirnschrittmacher“ ein: Eine Sonde, die Störstrom in die betreffende Gehirnregion sendet, den Tremor überlagert und damit „abschaltet“. Die Ärzte baten die Geigerin, während der Operation zu spielen: Auf diese Weise konnten sie feststellen, ob die Sonde optimal platziert ist. Elischuw entschied sich für ein Stück von Tschaikowsky.
„Während der Operation fühlte sie keinen Schmerz, da dieser Bereich des Gehirns schmerzunempfindlich ist“, sagte der Chirurg Jitzchak Fried, der die Operation vornahm, laut dem Nachrichtenportal „Arutz Scheva“. „Als wir die Stimulation am richtigen Ort aktivierten, stellte sich heraus, dass der Tremor verschwand und Elischuw weiterspielte – nur ohne Zittern und Nebenwirkung.“
Elischuw war Violinistin im Litauischen Nationalen Symphonieorchester, dem Israelischen Kammerorchester und dem Giw‘atajim-Konservatorium in Tel Aviv. Doch dann machte ihr Körper nicht mehr mit: Sie erkrankte an Tremor. Die Krankheit lässt Muskelgruppen, in diesem Fall die Hände, zittern. Geigespielen wurde für Elischuw unmöglich, selbst das Teetrinken gestaltete sich schwierig.
Beruflich stellte sie sich auf die neuen Umstände ein und gab Geigenunterricht. Nach 20 Jahren sagte sie sich jedoch, dass der Zustand unhaltbar sei. „Ich konnte nicht länger warten, zum normalen Leben zurückzukehren. Ich wollte spielen, Autogramme geben, und Tee trinken, ohne ihn zu verschütten. Das einzige, was mich ärgert ist, dass ich erst jetzt von der Möglichkeit dieser Operation erfahren habe.“
Nach der Operation belohnte Elischuw das Ärzteteam mit einem kleinen Privatkonzert. Diesmal allerdings wählte sie ein Stück von Mozart. Ein Video von der Operation und ihrer wiedergewonnen Kunst findet sich hier: http://is.gd/tremorgeige