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Nach Raketensalven: Ranghohe Hamas-Führer getötet

GAZA (inn) – Binnen 24 Stunden haben Palästinenser im Gazastreifen 168 Raketen auf Israel abgefeuert. Bei dem Beschuss wurde niemand verletzt. Mindestens zwei ranghohe militärische Führer der Hamas starben am frühen Donnerstagmorgen bei einem israelischen Luftangriff.
Von den 168 Raketen hat das Abwehrsystem "Eisenkuppel" etwa 23 abgefangen. (Archivbild)

Etwa 23 palästinensische Raketen fing das Abwehrsystem „Eisenkuppel“ ab. Die restlichen Geschosse schlugen auf offenem Feld ein oder verursachten Sachschaden. Die Angriffe galten Süd- und Zentralisrael, berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ in ihrer Onlineausgabe.
Armeeangaben zufolge beschoss die Luftwaffe nach Mitternacht 20 Ziele im Gazastreifen. Dazu gehörten Abschussrampen und Waffenproduktionsstätten. Der militärische Hamas-Flügel teilte am Donnerstag mit, Israel habe drei ranghohe Kommandeure der sunnitischen Organisation getötet: den 40-jährigen Ra‘ed al-Attar, den 41-jährigen Mohammed Abu Schmallah sowie Mohammed Barhum. Der israelische Inlandsgeheimdienst Schabak bestätigte den Tod der beiden erstgenannten Hamas-Führer.
Laut palästinensischer Quellen bombardierte die Luftwaffe ein Haus im Flüchtlingslager Tel al-Sultan westlich von Rafah im südlichen Gazastreifen. Sieben weitere Palästinenser seien getötet und 25 verwundet worden. Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri drohte, Israel werde den Preis für dieses „massive israelische Verbrechen“ zahlen.

Getötete an Schalit-Entführung beteiligt

Al-Attar war einer der Architekten des Tunnelprojektes im Süden des Gazastreifens und verantwortlich für Waffenschmuggel von der ägyptischen Sinaihalbinsel aus. Er stand hinter Anschlägen wie dem Mord an einem israelischen Offizier 1994 in Rafah oder einem Bombenattentat auf einen israelischen Stützpunkt im Gazastreifen 2002 mit vier Toten. Zudem wirkte er federführend bei der Planung und Ausführung des Überfalls auf einen Armeeposten beim Grenzübergang Kerem Schalom mit, bei dem im Juni 2006 zwei Soldaten ums Leben kamen und Gilad Schalit entführt wurde.
Abu Schmallah war der ranghöchste Kommandeur der Hamas im Süden des Gazastreifens. Er befehligte die Kämpfer in den Regionen Rafah und Chan Junis. Israel macht ihn für Angriffe durch Terrortunnel im Jahr 2004 verantwortlich, bei denen sechs Soldaten getötet und zehn weitere verletzt wurden. Auch er war an Schalits Entführung beteiligt. Ferner wird ihm ein Anschlag mit Jeeps voller Sprengstoff am Übergang Kerem Schalom von 2008 zur Last gelegt, bei dem 13 Armeeangehörige verwundet wurden. Während der Operation „Starker Fels“ soll er 13 Hamas-Terroristen durch Tunnel eingeschleust haben.
Am Dienstagnachmittag hatte die Hamas die Feuerpause gebrochen (Israelnetz berichtete). Gemäß einem Bericht der Tageszeitung „Ha‘aretz“ hat die Luftwaffe seitdem bis zum Donnerstagmorgen 110 Ziele im Gazastreifen beschossen. Auf palästinensischer Seite habe es 22 Tote und 100 Verwundete gegeben.
Die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“ berichtet unter Berufung auf Augenzeugen, vier Raketen aus Gaza hätten am Dienstagabend die Siedlung Modi‘in Illit im Westjordanland getroffen. Sie liegt westlich von Ramallah. Ein Brand sei ausgebrochen. In mehreren Siedlungen im Raum Ramallah sei Raketenalarm zu hören gewesen.

Hamas warnt Fluglinien

Unterdessen sprach der militärische Hamas-Sprecher Abu Ubaida am Mittwoch eine Warnung an alle internationalen Fluglinien aus. Sie sollten ab 6 Uhr morgens am Donnerstag Tel Aviv nicht mehr anfliegen.

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