Das Militär wurde durch die „Internationale Solidaritätsbewegung“ (ISM) auf den Verstoß aufmerksam. Die Organisation veröffentlichte am Dienstag ein Video von dem Vorfall, der sich am 9. August ereignete. Der kurze Film zeigt fünf Soldaten, die auf einem Hausdach in Hebron liegen. Von dort beobachten sie zwei Palästinenser auf einem weiteren Dach. Zu sehen ist, wie einer der beiden einen Gegenstand wirft – Armeeangaben zufolge eine Brandbombe. Ein Soldat schießt dem 18-Jährigen ins Bein, offenbar mit scharfer Munition. Daraufhin gratulieren die Kameraden dem Schützen. Einer von ihnen ahmt anscheinend nach, wie der getroffene Palästinenser mit dem verletzten Bein wegrobbt.
Als die Soldaten vom Dach kamen, stellte sich ihnen ein kanadischer Freiwilliger der ISM in den Weg. Nach seiner Aussage posierten drei der Armeeangehörigen gerne für ein Bild. Einer habe das Siegeszeichen gemacht.
Ein Armeesprecher sagte der Online-Zeitung „Times of Israel“: „In dem fraglichen Video ist ein Palästinenser zu sehen, der einen Molotowcocktail auf israelische Truppen wirft, die vor Ort waren. Infolge des Vorfalls verhielten sich die Soldaten so, dass es unvereinbar mit den Werten des israelischen Militärs war. Disziplinarmaßnahmen wurden von ihren Kommandeuren ergriffen. Das israelische Militär erwartet von seinen Soldaten, dass sie jederzeit ein hohes Maß an Professionalität bewahren. Jeder Soldat, der ein unangemessenes Verhalten demonstriert, wird entsprechend die Folgen seiner Taten tragen.“ Die fünf Soldaten seien verwarnt worden.