Suche
Close this search box.

Terror-Opfer unter großer Anteilnahme bestattet

JERUSALEM (inn) – Zahlreiche ultra-orthodoxe Juden haben Montagnacht in Jerusalem an der Beisetzung des Terror-Opfers Avrohom Wallis teilgenommen. Der Rabbiner war von einem arabischen Baggerfahrer umgefahren und tödlich verwundet worden. Die Polizei erhöhte ihre Alarmbereitschaft in der israelischen Hauptstadt.
Rabbi Wallis wurde auf dem Ölberg beigesetzt. (Archivbild)

Rabbi Wallis arbeitete als religiöser Inspektor auf einer Baustelle im Norden Jerusalems. Der 29-Jährige aus dem ultra-orthodoxen Viertel Mea Schearim achtete darauf, dass die Arbeiter keine Gräber beschädigen. Er war für die Organisation „Atra Kadischa“ tätig – der aramäische Ausdruck bedeutet „heilige Stätte“.
Der arabische Baggerfahrer Muhammad Na‘if Dschabis aus Ostjerusalem fuhr am Montagmittag plötzlich auf Wallis zu und verwundete ihn schwer. Der Rabbiner erlag kurz darauf seinen Verletzungen. Der 25-jährige Angreifer stürzte mit seiner Schaufel einen leeren Bus um, dann wurde er von israelischen Sicherheitskräften erschossen (Israelnetz berichtete). Der Attentäter war der Polizei bekannt.
Ein Onkel des Attentäters widersprach der israelischen Darstellung. Sein Neffe sei am Arbeitsplatz angegriffen worden und habe versucht, mit dem Bagger zu fliehen. „Mehrere Siedler waren an dem Ort, einer von ihnen schoss auf ihn“, erzählte er der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. „Er versuchte, sich zu schützen, traf aber einen Bus. Man hat ihn kaltblütig getötet. Die Verdächtigungen, dass er einen Anschlag verübt habe, entbehren jeglicher Grundlage.“
Der Angehörige ergänzte: „Für uns ist Muhammad als Schahid gestorben. Es handelt sich um einen ehrenwerten Menschen, den alle geliebt haben.“ Letztlich werde die Famlie seine Unschuld beweisen.
Der verstorbene Rabbiner wurde indes unter großer Anteilnahme aus der strenggläubigen Bevölkerung auf dem Ölberg bestattet. Auch Bürgermeister Nir Barkat war zugegen, wie das Nachrichtenportal „Arutz Scheva“ meldet. Wallis hinterlässt seine Ehefrau und sechs Kinder.
Nur wenige Stunden nach dem Angriff schoss ein Unbekannter auf dem Jerusalemer Skopusberg auf einen Soldaten und verletzte diesen schwer. Die Ärzte in der Hadassah-Klinik auf dem Skopusberg kämpfen noch um sein Leben. Der Angreifer konnte auf einem Motorrad entkommen (Israelnetz berichtete).

Zahl der Ordnungswidrigkeiten gestiegen

Bereits vor einigen Wochen hatte die Polizei ihre Präsenz in der israelischen Hauptstadt erhöht. Anlass waren Unruhen infolge der Ermordung des palästinensischen Jugendlichen Muhammad Abu Chdeir. Im Falle von Rabbi Wallis gehen die Ermittler von einem Einzeltäter aus, der nicht durch eine Terrorgruppe beauftragt wurde. Solche Attentäter seien besonders schwer aufzuhalten, sagte ein ranghoher Polizeioffizier. Auch der islamische Fastenmonat Ramadan und die Militäroperation „Starker Fels“ im Gazastreifen hätten eine hohe Alarmbereitschaft notwendig gemacht.
Im vergangenen Monat haben die Sicherheitskräfte in Jerusalem 430 Palästinenser wegen Ordnungsstörungen festgenommen.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen