Während die Kämpfe im Gazastreifen und der Raketenbeschuss auf Israel weitergehen, wagt die Hamas einen neuen „diplomatischen“ Vorstoß: „Wir hoffen, dass die libanesische Front eröffnet wird und wir zusammen gegen diese Formation (Israel) kämpfen“, sagte ein Stellvertreter von Hamas-Führer Chaled Masch‘al, Mussa Abu Marsuk, am Mittwochmorgen in Kairo. Es sei zweifelsfrei, dass der libanesische Widerstand „viel bedeuten“ würde.
In der vergangenen Woche habe Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah in einem Telefonat mit Masch‘al zugesichert, den „Widerstand im Gazastreifen auf jede notwendige Weise zu unterstützen“, berichtet die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“. Beim Telefonat zugegen gewesen sei auch der Führer der Terrorgruppe Islamischer Dschihad, Ramadan Salah.
Mitte Juli wurden acht Raketen vom Libanon aus auf Israel abgefeuert. Sie richteten jedoch keinen Schaden an oder wurden abgefangen. Die israelische Armee reagierte mit Artilleriefeuer (Israelnetz berichtete).
Kämpfe gehen weiter
Wie die Armee am Mittwochmorgen bekannt gab, haben Soldaten drei Tunnel der Hamas zerstört. In der Nacht auf Mittwoch habe das Militär insgesamt mehr als 75 Terrorziele angegriffen, darunter fünf Moscheen, die als Waffenlager gedient hätten. Nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“ kamen in der vergangenen Nacht 49 Palästinenser bei den Angriffen ums Leben.
Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden am Mittwochmorgen mindestens 19 Menschen bei Angriffen auf eine UN-Schule getötet. In dem Gebäude in Dschabalija hätten 3.000 Palästinenser Zuflucht gesucht, berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Die israelische Armee sagte, sie sei aus der Nähe der Schule beschossen worden und habe das Feuer erwidert. Der Vorfall werde untersucht.Insgesamt sind nach palästinensischen Angaben seit Beginn der israelischen Militäroffensive vor 23 Tagen mehr als 1.270 Palästinenser getötet worden. Auf israelischer Seite sind 53 Soldaten gefallen, zehn davon allein am Dienstag. Die israelische Seite beklagt zudem drei Zivilisten unter den Todesopfern.