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Missstimmung zwischen Israel und den USA

JERUSALEM (inn) – Die USA reagieren verschnupft auf israelische Kritik am Vermittlungsversuch von US-Außenminister John Kerry im Gaza-Konflikt. Der Diplomat hatte einen Vorschlag vorgelegt, der aus Sicht von Beobachtern die radikal-islamische Hamas bevorzugt.
Sein Vermittlungsversuch brachte ihm israelische Kritik ein: US-Außenminister Kerry.

In dem Versuch, den Gaza-Konflikt beizulegen oder zumindest eine Waffenruhe zu erreichen, wählen die Diplomaten Wege, die nicht immer allen Beteiligten passen. In dem jüngsten Vermittlungsversuch von US-Außenminister John Kerry witterte die israelische Tageszeitung „Ha‘aretz“ Parteinahme: Kerrys Vorschlag beachte die Forderungen der Hamas, nicht aber die Sicherheitsansprüche Israels.
Der angesehene Reporter Barak Ravid monierte in seinem Beitrag, Kerry sehe in der Hamas einen Ansprechpartner, der gleichwertig mit Israel ist. Der US-Außenminister respektiere in seinem Vorschlag die Rolle der Hamas im Gazastreifen und verlange keine De-Militarisierung des Gazastreifens oder die Aufgabe der Terror-Tunnel. Den Vorschlag „hätte genauso gut Hamas-Führer Chaled Masch‘al verfassen können“, meint Ravid.

Ha‘aretz: Strategischer Terroristenangriff

Für den Journalisten wirft auch das Treffen Kerrys mit den Außenministern der Türkei und Katars am Samstag in Paris Fragen auf. Beide Länder unterstützen die Hamas. Auf veröffentlichten Bildern erschienen die Staatsmänner „jovial und unbekümmert, so als ob der türkische Premierminister nicht vor ein paar Tagen erst gesagt hätte, Israel sei zehnmal schlimmer als Hitler“. Mit seinen Versuchen habe Kerry „alles ruiniert“, legte „Ha‘aretz“ am Montag noch einmal nach. „Viele Politiker in Jerusalem beschrieben Kerrys Vorschlag als ‚strategischen Terroristenangriff‘.“
Angesichts dieser Tonlage reagierten die USA verstimmt. „Es ist einfach nicht die Art, wie sich Partner und Verbündete behandeln“, erklärte die Sprecherin des US-Außeministeriums, Jen Psaki. Die USA seien „überrascht und offenkundig enttäuscht“, da etwas publik wurde, was lediglich ein Entwurf sei. Zudem basiere der Vorschlag auf dem ägyptischen Vorschlag, dem Israel bereits zugestimmt hat.
Kerry selbst ging am Montag in seinen Äußerungen nicht direkt auf die Kritik vom Wochenende ein, berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Allerdings versuchte er Gerüchte zu zerstreuen, die USA kehrten von der Forderung einer Demilitarisierung des Gazastreifens ab. „Jeglicher Fortschritt, die Krise in Gaza dauerhaft und sinnvoll zu lösen, muss zur Entwaffnung der Hamas und aller Terroristengruppen führen“, betonte Kerry.

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