Jüdische und arabische Führer sind zusammengekommen, um die Gewalt im Süden des Landes sowie in der Jesreelebene und im Jordantal zu verurteilen, meldet die Tageszeitung „Ha‘aretz“. Seitdem die Leichen der drei israelischen Entführten, Naftali Frankel, Gil-Ad Scha‘ar und Ejal Jifrach, gefunden und ein arabischer Jugendlicher gekidnappt und lebendig verbrannt wurde, kam es zu Ausschreitungen in Ostjerusalem und arabischen Städten.
Die Bürgermeister von elf jüdischen und beduinischen Dörfern im Süden des Landes forderten am Montag ihre Anwohner zur Zurückhaltung auf. Auch appellierten sie an die Bürger, sich an die Gesetze zu halten. Bürgermeister in Galiläa riefen die Israelis auf, „den Geist der guten Nachbarschaft und des Zusammenlebens unserer Gemeinden zu wahren“, zitiert „Ha‘aretz“.
Im Statement der Leiter im Norden hieß es: „Die jüngsten tragischen Ereignisse betrüben und verärgern uns alle.“ Sie teilten die Sorgen der betroffenen Familien. Bis auf wenige „anomale lokale Vorfälle“ hätten sie „sonst keine Vorfälle des Hasses gesehen“. Und weiter heißt es: „Lassen Sie uns alle mobilisieren, um Ruhe und Normalität zu bewahren.“
Nein zum Extremismus
Der Regionalrat der Jesreelebene, Ejal Betzer, und der Bürgermeister von Zarzir, Atef Grifat, gaben ihre Oppositionshaltung zum Extremismus bekannt: „In diesen Tagen, in denen wir Instabilität, Gewalt, Extremismus und Hitzköpfigkeit im ganzen Land erfahren, finden wir, die Führer der Region, es wichtig, an der Spitze der Einheit gegen diese extremistischen Tendenzen zu stehen und unseren Bewohnern und den Einwohnern des Landes eine einheitliche, feste und bestimmte Nachricht zu vermitteln: Wir sagen Nein zu Extremismus und folgen guter Nachbarschaft, Toleranz und Dialog.“ Weiter sagten Betzer und Grifat: „Wir werden Extremisten nicht erlauben, Jahre des respektvollen und demokratischen Zusammenlebens zu zerstören.“
Zuvor hatte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu die Bürgermeister arabischer Städte dazu aufgerufen, ihre Bürger zur Besonnenheit zu ermahnen.