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Vater des entführten Soldaten Benny Avraham verstorben

PETACH TIKVA (inn) – Mehrere Jahre kämpfte er um die Rückgabe seines von der Hisbollah getöteten Sohnes – nun ist Haim Avraham im Alter von 65 Jahren in Petach Tikva an Krebs gestorben. Trotz seiner schweren Krankheit hatte er die Berichte über die drei entführten Talmudschüler interessiert verfolgt.
Dieses Denkmal in Petach Tikva erinnert an die drei Soldaten, die 2000 von der Hisbollah verschleppt wurden.

Benny Avraham wurde im Oktober 2000 während einer Routinepatrouille an der libanesischen Grenze entführt, gemeinsam mit seinen Kameraden Adi Avitan und Omar Sawajed. Erst ein Jahr später erhielt die israelische Armee die Nachricht vom Tod der drei Soldaten. Deren Leichen übergab die Hisbollah-Miliz Anfang 2004 im Austausch gegen 400 palästinensische Häftlinge an Israel. Auch der israelische Geschäftsman Elhanan Tennenbaum kam auf diese Weise frei (Israelnetz berichtete).
Der Vater Haim Avraham wurde 1949 im Irak geboren. Ein Jahr später Familie wanderte seine Familie nach Israel aus. Viele Jahre engagierte sich der Anhänger der sozialdemokratischen Arbeitspartei in der Gewerkschaft „Histadrut“. Avraham war auch als Schriftsteller und Dichter aktiv. Er veröffentlichte eine Kinderbuchserie und drei Gedichtbände. Nach der Entführung seines Sohnes kämpfte er gemeinsam mit den Eltern der beiden Kameraden um die Rückkehr der drei Soldaten. Er ging bis vor die UNO, die gleichgültig auf die Nachricht reagiert hatte.
Am Sonntag starb Avraham im Kreise seiner Familie zu Hause in Petach Tikva. Seine Tochter Efrat betonte laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“, ihr Vater habe in den vergangenen zehn Jahren auch viele glückliche Augenblicke erlebt. „Er sah, wie ich und meine Schwester heirateten, und hat vier Enkelkinder, die seine ganze Welt waren“, sagte sie bei der Beisetzung in Tel Aviv am Sonntagnachmittag. „Es gab Freude in seinem Leben.“ Am Grab las sie, seinem Testament entsprechend, aus seinen Gedichten vor.

Verbundenheit mit Angehörigen von Entführungsopfern

Efrat Avraham wies darauf hin, dass sich ihr Vater für das Gedenken an seinen Sohn und dessen Kameraden eingesetzt habe: „Er baute eine Synagoge zu Bennys Andenken in Petach Tikva und half, einen Spielplatz im Gedenken an die drei Jungs zu errichten.“ Er habe Kontakt mit den beiden anderen Familien gehalten und sich mit den Angehörigen weiterer Entführungsopfer in Verbindung gesetzt. Dazu gehören Gilad Schalit, Ehud Goldwasser und Eldad Regev. Schalit kam im Oktober 2011 nach fünfjähriger Geiselhaft im Gazastreifen gegen 1.027 palästinensische Häftlinge frei. Die Leichen von Goldwasser und Regev wurden 2008, zwei Jahre nach der Verschleppung, von der Hisbollah an Israel übergeben.
Trotz seiner schweren Krankheit habe der Verstorbene die Entführung der drei Talmudschüler vor dreieinhalb Wochen interessiert verfolgt. „Er war froh, dass sie ihre Leichen fanden und es sich nicht lange hinzog“, sagte die Tochter. „Wenn er die Kraft gehabt hätte, dann hätte er, dessen bin ich mir sicher, die Familien besucht, um sie vorher zu stärken und hinterher zu trösten.“

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