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Israel will arabische Staaten gegen Dschihadisten unterstützen

PARIS (inn) – Israel möchte moderate arabische Staaten beim Kampf gegen radikale Islamisten unterstützen. Das hat Außenminister Avigdor Lieberman bei einem Treffen mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen John Kerry am Donnerstag in Paris erklärt.
Lieberman hat Kerry nahegelegt, die Bemühungen um ein israelisch-palästinensisches Abkommen aufzugeben. (Archivbild)

Das Treffen der beiden Minister war das erste seit dem Scheitern der jüngsten Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern Ende April. Lieberman forderte Kerry dabei auf, die Vermittlung eines israelisch-palästinensischen Abkommens aufzugeben. Der Fokus sollte stattdessen auf dem Abschluss einer umfassenden regionalen Vereinbarung liegen. Der Nahostkonflikt beziehe die gesamte arabische Welt mit ein, betonte Lieberman laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Ein Friedensabkommen sollte daher nicht nur die Palästinenser, sondern alle moderaten arabischen Staaten und die arabischen Israelis mit einschließen. Erstmals gebe es zwischen den moderaten Arabern und Israel gemeinsame Interessen. Beide Seiten seien besorgt wegen des iranischen Nuklearprogrammes sowie der Bedrohung durch das Terrornetzwerk Al-Qaida und globale Dschihadisten. Gemeinsam sei außerdem die Befürchtung, die Konflikte in Syrien und dem Irak könnten sich auf die benachbarten Länder ausweiten. Diese Sorge könne die Basis für eine neue politisch-diplomatische Struktur im Nahen Osten sein. Israel könnte für die moderaten arabischen Staaten eine effektive und verlässliche Unterstützung im Kampf gegen Extremisten sein.
Lieberman dankte Kerry zudem für die entschlossene Haltung, welche die US-Regierung im Blick auf die Entführung dreier Israelis eingenommen hat. US-Sicherheitsberaterin Susan Rice hatte in der Nacht zum Donnerstag über soziale Netzwerke mitgeteilt, Präsident Barack Obama und die gesamte Regierungen seien „tief besorgt“ und beteten für eine sichere Rückkehr der Jugendlichen sowie um Kraft für die Angehörigen.

Treffen mit Frankreichs Außenminister

Lieberman traf sich in Paris auch mit seinem französischen Amtskollegen Laurent Fabius. Dabei kritisierte er die Bemühungen einiger Staaten, die Entführung der Jugendlichen mit dem Vorgehen der Armee bei ihrer Suche im Westjordanland gleichzusetzen.
Fabius hatte am Dienstag erklärt, er „beklagt deutlich die Umstände, die am 22. Juni zum Tod zweier junger Palästinenser im Westjordanland geführt haben, im Zusammenhang mit der Operation, nach der inakzeptablen Entführung dreier junger Israelis“. Die Israelis müssten unverzüglich und bedingungslos freigelassen werden, so der Außenminister weiter. Israel forderte er auf, internationales Recht einzuhalten und Zurückhaltung zu üben, um weitere Verluste zu vermeiden.
Die beiden Minister sprachen zudem über terroristische Aktivitäten in Afrika. Lieberman hatte zuvor mehrere afrikanische Staaten besucht (Israelnetz berichtete). Die dortigen Staatsoberhäupter hätten in Gesprächen mit ihm darauf hingewiesen, dass vor allem das Chaos in Libyen und der massive Waffenschmuggel von dort aus mit die Hauptgründe für den Terror in Ost- und Westafrika seien. Es sei wichtig, dass die freie Welt zusammenarbeite, um Terroristen daran zu hindern, in Afrika weiter Leben zu gefährden.
Am kommenden Montag trifft Lieberman zu einem Gespräch mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier in Berlin zusammen.

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