Dadschani reichte sein Rücktrittsgesuch bereits am 18. Mai ein in der Hoffnung, die palästinensische Universität würde dies ablehnen. Anstattdessen erhielt er jedoch die Antwort, dass sein Rücktritt ab dem 1. Juni wirksam werde. Das berichtet die israelische Tageszeitung „Ha‘aretz“.
Im persönlichen Gespräch hätten ihm sowohl der scheidende Universitätspräsident Sari Nusseibeh als auch der kommende Präsident Imad Abu Kischek versichert, für akademische Freiheit einzutreten. Außerdem sähen sie in der Reise nach Auschwitz keinen Regelbruch.
Mit dem Rücktrittsgesuch wollte der Professor für Amerika-Studien nach eigenem Bekunden überprüfen, wie weit Bekenntnisse dieser Art tragen. „Es war an ihnen, mein Gesuch zurückzuweisen, um der Öffentlichkeit zu zeigen, dass die Universität wirklich für akademische Freiheit steht.“
Dadschani war im März mit 27 Studenten nach Auschwitz gereist, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Es war der erste Besuch von palästinensischen Studenten in einem der früheren Konzentrationslager der Nazis. Palästinensische Medien schalten die Reise als „Verrat“ und „Gehirnwäsche“. Auch Kollegen hätten gegen ihn „gehetzt“, sagt Dadschani. Nach dessen Rückkehr hatte sich die Al-Quds-Universität von der Reise distanziert und betont, Dadschani sei nicht im Namen der Universität, sondern privat unterwegs gewesen.