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Fatah-Minister verurteilt Hamas-Propaganda

RAMALLAH (inn) – Die politische Führung der Fatah verurteilt alle Versuche, Kindern eine Kultur der Gewalt beizubringen. Das hat der palästinensische Minister für Religionsangelegenheiten im Westjordanland, Mahmud al-Habbasch, am Donnerstag unterstrichen.
Trotz der angestrebten Einheitsregierung hält die Hamas-Bewegung am gewaltsamen Widerstand fest, heißt es von führenden Politikern.

Anlass der Distanzierung war ein Bericht des israelischen Fernsehsenders „Kanal 2“ über eine Veranstaltung der radikal-islamischen Hamas im Flüchtlingslager Dschenin im Westjordanland. Darin sind Jungen zu sehen, die schwarze Skimasken und Spielzeugpistolen tragen und dazu die grüne Flagge der Hamas schwenken. Einer der Jungen erzählt, dass er ein „Märtyrer“ werden möchte, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Die Sendung wurde bereits vor Wochen ausgestrahlt, wenige Tage vor der Ankündigung einer palästinensischen Einheitsregierung zwischen Fatah und Hamas Ende April. Nun bezog Al-Habbasch zu dem Bericht Stellung. „Es ist schwierig, irgendeiner Partei zu gestatten, Kindern die Ideologie der Hamas beizubringen“, sagte der Politiker. „Die Kinder müssen der palästinensischen Kultur nach erzogen werden, gemäß dem palästinensischen Verständnis und dem palästinensischen Erbe des gewaltlosen Widerstandes.“

Gewaltlosigkeit angestrebt

Al-Habbasch beteuerte weiter, der Islam sei eine friedliche Religion. „Wir verurteilen Gewalt gegen Muslime, gegen Christen, gegen Juden, gegen jedermann in dieser Welt.“ Dementsprechend wolle er im Westjordanland eine „neue Kultur“ und eine „neue Denkweise“ sehen. Israel müsse dabei jedoch behilflich sein. „Wenn sie nicht wollen, dass wir über Gewalt reden, dann sollte Israel mit der Gewalt aufhören.“
Dieser Haltung pflichtete auch der Vorsitzende des Politischen Komitees des Palästinensischen Legislativrates, Abdullah Abdullah, bei. Der Fatah-Politiker meint, die Hamas habe von dem Fall der Muslimbruderschaft in Ägypten gelernt, dass sich Gewaltlosigkeit längerfristig auszahle. „Gewaltloser Widerstand dient der palästinensischen Sache.“
Seitens der Hamas waren in den vergangenen Tagen jedoch andere Stimmen zu hören. Der Premierminister im Gazastreifen, Ismael Hanije, betonte am Dienstag einmal mehr, trotz der angestrebten Einheitsregierung werde der bewaffnete Widerstand gegen Israel weitergehen. „Palästinensische Versöhnung wird niemals eine Alternative sein zum Widerstand und zu unseren Prinzipien“, sagte er laut der Online-Zeitung „Times of Israel“.

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