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Hamas und Fatah drohen Siedler wegen guter Nachbarschaft

RAMALLAH (inn) – Freundschaftliches Miteinander unerwünscht: Ein israelischer Kommunalpolitiker im Westjordanland pflegt gute Beziehungen zu den arabischen Nachbarn. Nun erhält der Siedler Morddrohungen von vier palästinensischen Organisationen.
Lässt sich durch Morddrohungen nicht einschüchtern: Bürgermeister Avi Na'im (hier in einem Wahlwerbespot)

Avi Na‘im ist Kommunalratsvorsitzender der Siedlung Beit Arjeh-Ofarim nordwestlich von Ramallah und leitet den Sicherheitsausschuss im israelischen Städte- und Gemeindebund. Mit der benachbarten palästinensischen Ortschaft Luban steht er auf gutem Fuß. Regelmäßig nehmen er und andere Siedler dort an Veranstaltungen, Festen oder Beerdigungen teil. Die palästinensischen Nachbarn wiederum kommen zu Feierlichkeiten nach Beit Arjeh. Viele Palästinenser arbeiten zudem für den israelischen Kommunalrat, berichtet die israelische Tageszeitung „Ma‘ariv“.
Die freundschaftlichen Kontakte sind manchen Palästinensern offenbar ein Dorn im Auge. In dieser Woche haben die Gruppen Hamas, Fatah, „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) und Islamischer Dschihad Flugblätter in Ramallah und der Umgebung verbreitet. Darin machen sie Na‘im als israelischen Vertreter und Siedler dafür verantwortlich, dass Palästinenser in Israel inhaftiert sind. Sie kritisieren seine Teilnahme an Veranstaltungen in Luban. Am Ende des Aufrufes sind sein Name und die Worte „zur Tötung freigegeben“ hervorgehoben. Wenn er noch einmal das Nachbardorf betritt, solle er ermordet werden.
Bürgermeister Na‘im ließ sich durch den Aufruf nicht beirren und ließ verlauten: „Ich fürchte mich nicht vor jenen Drohungen und werde weiter die Ansiedlung aufbauen und entwickeln, indem ich gute nachbarschaftliche Beziehungen mit unseren Nachbarn wahre, an denen sich die verschiedenen Terror-Organisationen offenbar stören.“

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