Die meisten der Palästinenser waren am 24. April in den Hungerstreik getreten. Seitdem wächst die Zahl der Streikenden fast täglich. Sie protestieren gegen die sogenannte „Verwaltungshaft“. Am Mittwoch mussten 40 Männer aufgrund der Nahrungsverweigerung in neun verschiedene Krankenhäuser gebracht werden. Laut Sivan Weizman, der Sprecherin der israelischen Gefängnisbehörde, sei der Zustand dieser Gefangenen „leidlich“. Dies berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“.
Der palästinensische Minister im Westjordanland für die Angelegenheiten von Gefangenen, Issa Karake, teilte mit, mehrere Hungerstreiker befänden sich in einem „sehr ernsten Zustand“. Er forderte internationalen Druck auf Israel in der Angelegenheit.
Bei der „Verwaltungshaft“, beziehungsweise „Administrativhaft“, können straffällig gewordene Palästinenser im Westjordanland in Gewahrsam genommen werden, ohne dass der Staatsanwalt den Anwälten und der Öffentlichkeit die Gründe für die Haft mitteilen muss. Verdächtige können bis zu sechs Monate ohne Gerichtsverhandlung festgehalten werden. Die Strafe kann wiederholt verlängert werden. Dies Haft ist aufgrund des im Westjordanlands geltenden Militärrechts möglich, das die Israelis von den Briten aus der Mandatszeit übernommen haben.
Derzeit befinden sich rund 5.000 Palästinenser in israelischen Gefängnissen. Etwa 200 von ihnen sind „Verwaltungshäftlinge“.