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Umfrage: Barghuti und Fatah als Wahlsieger

RAMALLAH / GAZA (inn) – Der in Israel inhaftierte Fatah-Führer Marwan Barghuti bleibt der beliebteste Kandidat für das Amt des palästinensischen Präsidenten. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor. Die Fatah würde demnach auch siegreich aus Parlamentswahlen hervorgehen.
Bei Palästinensern beliebt: Auch auf der Sperranlage wird Marwan Barghutis Freilassung gefordert.

Die palästinensische Wahlkommission hat dieser Tage bekanntgegeben, dass sie für Wahlen bereit ist (Israelnetz berichtete). Wenn dabei Präsident Mahmud Abbas (Fatah) gegen den Premierminister im Gazastreifen, Ismail Hanije (Hamas), anträte, würden 44,3 Prozent der Befragten für Abbas stimmen. Hanije könnte bei den Präsidentschaftswahlen 17,6 Prozent der Stimmen auf sich verbuchen. Ferner würden 30,7 nicht wählen gehen, und 7,4 wussten nicht, wen.
Abbas hat in der Vergangenheit klargestellt, dass er für keine weitere Amtszeit zur Verfügung steht. Würde er durch Barghuti ersetzt, dann erhielte dieser 49,7 Prozent der Wählerstimmen. Hanije käme dann auf nur 16 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler sänke auf 25,6 Prozent. 8,7 Prozent der Umfrageteilnehmer wussten nicht, wem sie in dem Fall ihre Stimme geben würden. Barghuti wurde wegen fünffachen Mordes zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt.
Das Palästinensische Zentrum für öffentliche Meinung (PCPO) stellte die Befragten auch vor die Wahl zwischen Abbas und Barghuti. Dabei nannten 26,9 Prozent Abbas und 33,2 Prozent Barghuti als bevorzugten Kandidaten. 30,7 Prozent sagten, sie würden sich an dieser Abstimmung nicht beteiligen. Zudem gaben 9,2 Prozent an, sie wüssten nicht, für wen sie sich entscheiden sollten.
Des Weiteren brachte das Meinungsforschungsinstitut den Leiter des Hamas-Politbüros, Chaled Masch‘al, ins Spiel. Im Duell mit ihm könnte Barghuti 51 Prozent der Stimmen auf sich verbuchen. Für Masch‘al würden 16,2 Prozent der Befragten stimmen. Ferner würden 25,1 Prozent nicht wählen, während 7,7 Prozent unentschlossen waren.
Der Leiter des PCPO, Nabil Kukali, kommentierte diese Ergebnisse mit den Worten: „Es ist Zeit, das Herr El-Barghuti aus dem Gefängnis entlassen wird, um ihm die Möglichkeit zu geben, für die nächsten Präsidentschaftswahlen zu kandidieren.“

Fatah deutlich vor Hamas

Ein weiteres Thema der Erhebung waren die Parlamentswahlen. Diese könnte die Fatah derzeit mit 39 Prozent der Stimmen für sich entscheiden. Die Hamas käme demnach auf 15,6 Prozent. Eine Liste der Unabhängigen würden 11,2 Prozent der Teilnehmer wählen, andere Listen erhielten 11,4 Prozent Zustimmung. An den Wahlen für den Palästinensischen Legislativrat (PLC) würden sich 17,6 Prozent der Befragten nicht beteiligen. 5,2 Prozent sagten, sie hätten sich noch nicht entschieden.
Die Teilnehmer wurden auch gefragt: „Wenn die PLC-Wahlen planmäßig abgehalten würden, würden Sie dann für den am besten geeigneten Kandidaten stimmen oder für den Kandidaten Ihrer favorisierten Partei oder für den, der von Ihrer Familie favorisiert wird?“ Hier nannten 53,1 Prozent den am besten geeigneten Kandidaten. 24,4 wollen die von ihnen bevorzugte Partei wählen. Nach ihrer Familie richten sich 11,6 Prozent.
Das PCPO hatte vom 5. bis 15. Mai 1.015 erwachsene Palästinenser aus dem Westjordanland, Ostjerusalem und dem Gazastreifen befragt. Die Gespräche wurden in den Wohnhäusern der Teilnehmer geführt.

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