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Angehörige der Burgas-Opfer beklagen Informationspolitik

JERUSALEM (inn) – Der bulgarische Premierminister Plamen Orescharski hat sich am Montag in Israel mit Angehörigen der Anschlagsopfer von Burgas getroffen. Sie bemängelten die Informationspolitik zu den Ermittlungen.
Orescharski versprach den Angehörigen der Burgas-Opfer baldige Informationen.

Die Familienmitglieder kritisierten während des Treffens die israelische und die bulgarische Regierung, schreibt die Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Sie beklagten, dass sie nicht über Ermittlungsschritte und eventuelle -erfolge informiert würden.
„Jeder umarmt uns hier, aber die Familien fühlen sich isoliert“, sagte Shirley Timur, die Schwester eines Todesopfers, laut der Zeitung. „Keine offiziellen Vertreter beider Seiten tragen aktuelle Informationen über die Untersuchungen an uns heran. Wir wissen nicht, wie unsere Lieben gestorben sind und wir erfahren allein durch die Medien über die Fortschritte.“
Bei dem Anschlag auf eine israelische Reisegruppe in Bulgarien im Juli 2012 kamen fünf Israelis und der Busfahrer ums Leben, 33 Menschen wurden verletzt.
Anfang April berichtete die bulgarische Presse, dass der Selbstmordattentäter aus Algerien stammte. Bislang hatte Bulgarien zwei Libanesen als Komplizen ausgemacht. Die Männer hatten Verbindungen zur schiitischen Hisbollah-Miliz und waren mit kanadischen und australischen Pässen unterwegs (Israelnetz berichtete). Nach einem vierten Mann wird derzeit noch gesucht.
Der bulgarische Premier Orescharski gab am Tatort gefundene Pässe an Angehörige zurück. Er sagte: „Es hat erhebliche Fortschritte in den Ermittlungen gegeben.“ Bis diese abgeschlossen sind, könnten sie nichts sicher sagen. „Wir bleiben fest entschlossen, die Ermittlungen mit Hilfe israelischer und europäischer Sicherheitsbehörden abzuschließen.“
Der israelische Botschafter in Bulgarien, Schaul Kamisa, sagte: „Bald werden wir die Familien aus den neusten Stand bringen können.“ Und versäumte nicht zu betonen: „Zweifelsfrei ist es heute sicherer, nach Bulgarien zu kommen, das im Bereich Sicherheit durch viele Veränderungen gegangen ist.“
Am Dienstag soll Orescharski mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und Außenminister Avigdor Lieberman zusammentreffen sowie die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besuchen.

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