Die Villa liegt im Stadtteil Tel al-Hawa. Vertreter der Hamas hatten das Gebäude jahrelang als Basis benutzt. Sicherheitskräfte brachten nun Matratzen, Tische, Stühle und andere Möbel aus dem Gebäude und verfrachteten diese an einen anderen Ort. Die Residenz soll an ein Komitee übergeben werden, dass in Vertretung von Abbas auftritt.
Ijad al-Bosum, ein Sprecher des Innenministeriums in Gaza, bestätigte laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ die Räumung. Er fügte hinzu: „Unsere Präsenz während der vergangenen sieben Jahre diente dem Schutz des Gebäudes.“
Die Räumung gilt als weiteres Zeichen der Annäherung der rivalisierenden Gruppen Hamas und Fatah. In der vergangenen Woche hatte die Hamas erstmals seit sechs Jahren ein Verkaufsverbot von Zeitungen aus dem Westjordanland aufgehoben, die der Fatah und Abbas nahe stehen. Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) hatte im Gegenzug den Verkauf von Hamas-Zeitschriften im Westjordanland und dem Ostteil Jerusalems genehmigt.
Hintergrund
Am 23. April hatten die von der Fatah dominierte „Palästinensische Befreiungsorganisation“ PLO und die Hamas ein Abkommen über nationale Einheit unterzeichnet. Dieses soll den mehr als sieben Jahre dauernden Konflikt zwischen den rivalisierenden Parteien beenden. Die Hamas hatte erklärt, sie werde trotz des Versöhnungsabkommens den „heiligen Krieg“ gegen Israel fortführen und Israels Existenz nicht anerkennen (Israelnetz berichtete).