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Ausstellung: Heilsames Jerusalem

JERUSALEM (inn) – Jerusalem ist ein Anziehungspunkt für Pilger, Touristen, Juden – die sich auf dem Ölberg begraben lassen wollen –, Kreuzfahrer und andere Krieger jeglicher Ausrichtung. Doch die Stadt ist und war nicht nur Streitpunkt für die drei monotheistischen Religionen. Es gibt auch ein „heilsames“ Jerusalem. Das zeigt eine neue Ausstellung in der „Davidszitadelle“.
100 Jahre alte "Steiff-Tiere" und originalgetreue Nachbildungen treffen für die Ausstellung in Jerusalem ein.

In den historischen Gemäuern der über 2.000 Jahre alten Zitadelle am Jaffa-Tor werden Gewürze und in der Bibel erwähnte Heilkräuter gezeigt. Letztere wachsen teilweise wild bis heute in Jerusalem.
In der Hauptabteilung werden alte Fotos und Erinnerungsstücke aus den Hospitälern, Hospizen und Pflegeanstalten gezeigt, die in Jerusalem in den vergangenen Jahrhunderten entstanden sind. Auch jüdische Ärzte aus Deutschland waren zu Beginn des vorigen Jahrhunderts sehr aktiv am Aufbau „moderner“ Krankenhäuser in Jerusalem beteiligt. Schon vor hundert Jahren erkannten sie, wie wichtig die psychologische Betreuung kranker Kinder war. Verena Wulf, eine Doktorandin aus Hamburg, hat in einem Archiv einen Brief der 1847 in Gieringen bei Ulm geboren Erfinderin und Unternehmensgründerin der berühmten Steiff-Tiere, Margarete Steiff, an den Jerusalemer Arzt Moritz Wallach entdeckt: „ (…) teilen wir Ihnen mit, dass Sie für Mark 50.-. eine grosse Partie Spielwaren bekommen können, nicht nur, dass wir Ihnen solche zu Selbstkosten, sondern teilweise noch viel billiger erlassen werden. (…) und können Sie sich ruhig darauf verlassen, dass wir Sie in Rücksicht auf den Zweck, zu dem diese Spielwaren angeschafft werden, sehr vorteilhaft bedienen.“
Auf alten Fotos in der Ausstellung sind Krankenschwestern und Kinder mit Steiff-Tieren zu sehen. Ein Höhepunkt der Ausstellung in Jerusalem sind deshalb mehrere kostbare alte Steiff-Tiere „mit dem Knopf im Ohr“ und originalgetreue Nachbildungen. Die deutsche Traditionsfirma hat sie als Leihgabe nach Jerusalem geschickt.
Die Ausstellung umspannt eine dreitausend Jahre alte Geschichte durch die „Linse medizinischer Meilensteine“, von König David bis zu den heutigen Hospitälern „Hadassah“ und „Schaarei Zedek“. Dank der missionarisch ausgerichteten „Londoner Gesellschaft für die Förderung von Christentum unter Juden“, dem „Marienstift-Kinderhospital“, dem „Meyer Rothschild-Hospital“, dem „Bikur Holim-Krankenhaus“ und anderen ist Jerusalem heute ein Zentrum für medizinische Forschung.
Sogar die ärztliche Versorgung in Deutschland kann teilweise ihre Ursprünge ausgerechnet bis nach Jerusalem zurückverfolgen. So geht der „Johanniter-Unfallhilfe e.V.“ auf die Zeit der Kreuzzüge zurück, auf den „Ritterlichen Orden Sankt Johannis vom Spital zu Jerusalem“. Bereits einige Jahrzehnte vor dem Ersten Kreuzzug haben italienische Kaufleute in Jerusalem ein Hospital zum Heiligen Johannes gestiftet.

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