Die Entscheidung des Kabinetts erfolgte fünf Tage vor dem geplanten Auslaufen der Friedensgespräche am kommenden Dienstag. Anlass für die siebenstündige Sitzung in Tel Aviv war die am Mittwoch verkündete Einigung zwischen der Fatah-Partei und der radikal-islamischen Organisation Hamas. Für den israelischen Premier Benjamin Netanjahu ist die Einigung Beleg dafür, dass die Palästinenser nicht auf dem eingeschlagenen Weg weiterkommen wollen. „Jeder, der den Terror der Hamas wählt, will keinen Frieden“, sagte er laut der israelischen Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Auch der Zeitpunkt der Einigung spreche für sich, erklärte Netanjahu weiter. Sie sei inmitten von Bemühungen erfolgt, die Friedensgespräche über deren vorgesehenes Ende hinaus fortzusetzen. Insbesondere kritisierte Netanjahu den Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, der auch Abu Masen genannt wird. „Anstatt den Frieden zu wählen, bildete Abu Masen eine Allianz mit einer mörderischen Terror-Organisation, die zu Israels Vernichtung aufruft.“ Die Hamas habe mehr als 10.000 Raketen auf Israel abgefeuert und rufe zur Vernichtung der Juden auf.
Kerry fordert Kompromisse
US-Außenminister John Kerry hält unterdessen an den Friedensbemühungen fest. „Es gibt immer einen Weg nach vorn, aber die Führer müssen dafür Kompromisse eingehen“, sagte er kurze Zeit nach Israels Absage an die Gespräche. Weiter betonte er: „Wir werden unsere Hoffnung und unseren Einsatz für die Möglichkeit des Friedens nie aufgeben.“ Der Außenminister gestand jedoch ein, dass sich die Verhandlungen derzeit an einem sehr schwierigen Punkt befänden.