Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hatte am Montag die Verantwortung für die Explosion vom 14. März übernommen, bei der vier Armeeangehörige verletzt worden waren (Israelnetz berichtete). „Nasrallahs Erklärung ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Hisbollah südlich des Flusses Litani operiert“, schrieb Prosor laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ an UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon und den Weltsicherheitsrat. „Damit verstößt sie gegen die UN-Resolution 1791.“ Die Resolution war am 19. Dezember 2007 einstimmig angenommen worden.
In Nasrallahs Erklärung hieß es, seine Organisation habe auf einen israelischen Angriff reagiert: „Ja, die Explosion auf den Schebafarmen, zu der sich die Hisbollah bislang nicht bekannt hat, war die Arbeit des Widerstandes, also die Arbeit der Hisbollah. Sie haben ein militärisches Ziel getroffen, und der Widerstand hat reagiert, indem er ein militärisches Ziel traf.“ Gleichzeitig deutete er an, in Zukunft könne die Miliz weitere Angriffe verüben.
„Antisemitismus“: Entlassung von UN-Mitarbeiterin gefordert
Ebenfalls am Mittwoch legte Prosor eine weitere Beschwerde bei Generalsekretär Ban ein. Es geht um eine stellvertretende Generalsekretärin, der Israel Antisemitismus und einen Vergleich mit Nazideutschland vorwirft. Die Jordanierin Rima Chalaf hatte in einem Bericht geäußert: „Indem es auf einen exklusiven jüdischen Staat drängt, propagiert Israel das Konzept der religiösen oder ethnischen Reinheit von Staaten, ein Konzept, das der Menschheit im letzten Jahrhundert die schlimmsten Verbrechen zugefügt hat.“
Der israelischen Tageszeitung „Yediot Aharonot“ zufolge stellt Chalaf in dem 200 Seiten umfassenden Bericht Israel als Hauptursache für den internen Riss in der arabischen Welt dar. Sie macht das Land für Probleme in Kultur, Bildung, Umwelt und Entwicklung verantwortlich.
Prosor forderte in seinem Brief an Ban die Entlassung der UN-Sekretärin. „Die Beschuldigung, dass Israel eine ethnische Säuberung vornehme, ist die Essenz des modernen Antisemitismus, und sie ist unverzeihlich“, schrieb der israelische Diplomat. „Wir hatten gehofft, dass dunkle Meinungen wie diejenige, die Chalaf geäußert hat, aus der Welt verschwunden seien. Eine anti-israelische Hetze, unter UN-Trägerschaft zu Gehör gebracht, während man ihre Mittel nutzt, ist unfassbar.“
Chalaf ist stellvertretende Generalsekretärin und Vorstandssekretärin der Wirtschafts- und Sozialkommission für Westasien (ESCWA). Diese ist in der libanesischen Hauptstadt Beirut ansässig und umfasst 17 Länder. Sie berät den UN-Wirtschafts- und Sozialrat zu Entwicklungen in der arabischen Welt.