Peres verrichtete das Gebet im Garten der Residenz des Präsidenten in Jerusalem vor einem Orangenbaum. Dafür hatte er den sephardischen Oberrabbiner Jitzhak Josef und den Rabbiner der Klagemauer, Schmuel Rabinowitz, zu Gast. Der Segensspruch „Birkat Ilanot“ wird jedes Jahr einmal im jüdischen Monat Nissan gebetet, der am Montagabend begonnen hat. Er lautet: „Gepriesen seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der es in Seiner Welt an nichts hat mangeln lassen und darin gute Geschöpfe und gute Bäume erschaffen hat, damit der Mensch sie genieße.“
Das Staatsoberhaupt wünschte den Israelis ein frohes Passahfest. Pessach habe eine weltweite Bedeutung, weil der Auszug aus Ägypten noch nicht beendet sei, sagte er laut einer Mitteilung des Präsidialamtes. „Es gibt noch Sklaverei in der Welt. In unserer Mitte gibt es gedemütigte Frauen, und es gibt benachteiligte Kinder. Ich wünsche dem ganzen Volk Israel ein Jahr des Auszugs aus der Knechtschaft in die Freiheit, ein Jahr der Gleichheit und Einheit. Vor allem möchte ich die Hoffnung äußern, dass Friede über den Staat Israel kommen wird, der uns so teuer ist.“ Das Fest beginnt am Abend des 14. April.
Oberrabbiner Jitzhak Josef überreichte Peres eine Ausgabe seines 40-bändigen Werkes „Jalkut Josef“ (Josefs Anthologie), das er im Laufe von 47 Jahren verfasst hat. Sein Vater, Rabbi Ovadia Josef, hatte ihn vor seinem Tod dazu aufgefordert. Das langjährige geistige Oberhaupt der ultraorthodoxen Schass-Partei war im Oktober verstorben (Israelnetz berichtete). Jitzhak Josef erinnerte bei der Übergabe daran, wie der heutige Staatspräsident einst in sein Vaterhaus kam, um den Talmud zu studieren.