Kerry landete am Montagabend in Israel und begab sich sofort nach Jerusalem, um den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu zu treffen. Später traf er sich mit dem palästinensischen Chefunterhändler Saeb Erekat in einem Jerusalemer Hotel. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“.
Unterdessen drängten die Palästinenser auf ein Ergebnis mit Israel. „Wenn wir bis heute Abend von Kerry keine Antwort erhalten bezüglich der Gefangenen, beantragen wir am Dienstag die Mitgliedschaft in allen UN-Gremien“, sagte der palästinensische Parlamentarier Mustafa Barghuti am Montag. Barghuti ist Mitglied im Zentralrat der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO).
Die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, Kerry habe sich am Dienstagmorgen wieder mit Netanjahu getroffen. Anschließend sei er zur Sitzung der NATO-Außenminister nach Brüssel geflogen. Der US-Chefdiplomat wird aber bereits am Mittwoch wieder in Nahost zurückerwartet.
Israel hatte die vierte Runde der vereinbarten Freilassung palästinensischer Gefangener vorläufig ausgesetzt. Diese wäre planmäßig am vergangenen Samstag erfolgt. Der israelische Wirtschaftsminister Naftali Bennett hatte in der vergangenen Woche gefordert, die Freilassung neu zu verhandeln, da die Verhandlungen nicht vorankämen. So stimmten die Palästinenser nach wie vor nicht zu, Israel als jüdischen Staat anzuerkennen. Die Palästinenser wiederum weigern sich, die Verhandlungen fortzuführen oder zu verlängern, solange die Gefangenen nicht freikommen.
