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Syrischer Oppositionsführer für Frieden mit Israel

LONDON (inn) – Golan aufgeben, Israel akzeptieren, Syrien gewinnen. Mit dieser Formel fordert der syrische Oppositionelle Kamal al-Labwani Frieden zwischen Syrien und Israel in der Hoffnung, Israels Unterstützung im syrischen Bürgerkrieg zu erlangen.
Der syrische Oppositionelle Al-Labwani fordert Frieden mit Israel.

Der Mitbegründer des Syrischen Nationalrats schlug gegenüber der in London erscheinenden arabischen Tageszeitung „Al Arab“ vor, den Anspruch Syriens auf die Golanhöhen aufzugeben. Im Gegenzug solle Israel eine Flugverbotszone im Süden Syriens errichten und Städte wie Damaskus und Daraa schützen. „Warum sollten wir nicht den Golan bei Verhandlungen verkaufen, anstatt ihn an Assad zu verlieren und mit ihm ganz Syrien?“
Der gelernte Arzt stellte auch einen Friedensvertrag mit Israel in Aussicht. „Solange wir Syrer weiter daran glauben, Israel und die Israelis auszulöschen, ist es nur natürlich für Israel, weiter Assad zu unterstützen, der keinen Finger gegen Israel erhoben hat“, zitiert ihn die israelische Online-Zeitung „Times of Israel“. „Am Ende werden wir einen Friedensvertrag unterzeichnen. Warum sollte man das leugnen?“
Al-Labwani schwebt vor, aus dem Golan einen „Friedenspark“ zu machen und ihn für Touristen aus aller Welt zu öffnen. „Die Siedler, die bleiben möchten, können bleiben“, betonte er. Auch die arabische Bevölkerung in dem Gebiet solle diese Wahl haben.

Widerspruch und Petition

Al-Labwanis Äußerung blieb nicht ohne Widerspruch. Dutzende Oppositionelle unterschrieben eine Petition gegen ihn. Das berichtet „Times of Israel“ unter Berufung auf die jordanische Tageszeitung „Al Arab al Jawm“. Auch der palästinensische Chefredakteur der arabischen Internet-Zeitung „Rai al-Jum“ sprach sich gegen Al-Labwanis Vorschlag aus. „Er setzte einen kraftvollen Hieb gegen arabische und islamische Hoffnungen auf die Wiedererlangung der gestohlenen Rechte in Palästina.“
Diesen Vorwürfen hielt Al-Labwani auf seiner Facebook-Seite entgegen: Das syrische Volk kenne den Unterschied zwischen denjenigen, die wirklich ein konstruktives Ende der Syrienkrise erlangen wollen, und „denjenigen, die vor dem trügerischen, aggressiven iranischen Regime kapitulieren“.
Al-Labwani gilt als einer der prominentesten Vertreter der syrischen Oppositionsbewegung. Bereits seit den 1980ern war er als Regime-Kritiker aktiv. In diesem Zusammenhang wurde er 2007 zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Er kam aber im November 2011 frei, als der syrische Präsident Baschar al-Assad infolge der Proteste eine Amnestie erließ. Er erhielt mitsamt seiner Familie Asyl in Schweden.

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