Kerry sprach bei einer Versammlung der pro-israelischen Lobbygruppe „Amerikanisch-Israelischer Ausschuss für öffentliche Angelegenheiten“ (AIPAC). Beim Thema Sicherheit steuerten Israel und die USA in die selbe Richtung, sagte der Minister. Präsident Barack Obama sei bereit, alle zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, um die zwei wichtigsten Ziele zu erreichen: einen nuklearen Iran verhindern und den israelisch-palästinensischen Konflikt beenden.
Kerry fasste in seiner Rede Obamas Politik zusammen: „Eindeutig: Wir werden nicht zulassen, dass sich der Iran eine nukleare Waffe verschafft. Punkt.“ Es gebe kein Wenn und Aber, Amerika stehe an Israels Seite. „Sie haben das Wort des Präsidenten der Vereinigten Staaten, dass der Iran keine Atomwaffe bekommen wird.“ Wie das konkret geschehen soll, ließ Kerry allerdings offen.
Die USA würden nur eine Vereinbarung mit dem Iran unterzeichnen, die drei Kriterien beinhalte: die Zusicherung einerseits, dass der Iran sich keine Atomwaffen verschaffen kann und andererseits, dass die nukleare Energie langfristig nur für friedliche Zwecke zum Einsatz kommt. Außerdem solle das Programm solle durchschaubarer sein, damit die USA genügend Zeit zum Intervenieren hätten, falls das Land doch eine Bombe baue. Würden diese drei Punkte nicht erfüllt, unterschrieben die USA keine Vereinbarung, sicherte Kerry dem Publikum zu.
Er sprach sich aber dagegen aus, während der laufenden Verhandlungen neue Sanktionen gegen den Iran zu initiieren: „Wir müssen sicher gehen, dass, falls uns diese Gelegenheit entgeht, wir nicht diejenigen sind, die das Fenster geschlossen haben.“ Es sei entscheidend, diese Chance zu nutzen, „es könnte vielleicht die letzte Chance für eine wirkende Diplomatie sein“. „Die Realität ist, dass allein starke Diplomatie fest und dauerhaft das Ziel erreichen kann. Diejenigen, die sagen, Angriff und Zuschlagen, müssen überprüfen, was danach passiert.“
AIPAC gilt als einflussreichste pro-israelische Lobbygruppe in den USA. Die Organisation sitzt in Washington. In ihr engagieren sich rund 100.000 Aktivisten, Juden und Nicht-Juden. Finanzielle Unterstützung der USA an Israel ist ein Hauptaugenmerk. Laut eines Berichts des „Congressional Research Service“ sind seit der Gründung Israels mindestens 118 Milliarden Dollar in das Heilige Land geflossen.
Am Dienstag soll Israels Premier Benjamin Netanjahu vor der AIPAC-Versammlung sprechen.
Kerrys komplette englischsprachige Rede ist hier zu sehen: www.aipac.org