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UNESCO würdigt hebräische Handschrift aus der Renaissance

PARIS / JERUSALEM (inn) – Ehrung für zwei israelische Institute: Eine hebräische Handschrift und „Gedenkblätter“ für Holocaustopfer gehören jetzt zum Weltdokumentenerbe der UNESCO. Sie werden im Jerusalemer Israel-Museum sowie in der Gedenkstätte Yad Vashem aufbewahrt.
Reich illustriert: Die Handschrift Rothschild Miscellany

Die Handschrift „Rothschild Miscellany“ ist im 15. Jahrhundert in Norditalien entstanden. Die meisten der 946 Seiten sind illustriert. Das Pergament bietet Einblick in Gebräuche, Kleidung und Leben der Juden während der italienischen Renaissance. Es befasst sich mit heiligen Schriften, Gebeten und Auslegungen. Aber auch Philosophie, Astronomie oder Geschichte gehören zum Inhalt. Das Manuskript ist gut erhalten.
Seit dem 19. Jahrhundert befand sich die Handschrift in der Bibliothek der Familie Rothschild. Daher hat sie ihren Namen. Der letzte Besitzer übergab das historische und kulturelle Dokument kurz nach der Gründung an den Staat Israel. Im Jahr 2012 erwarb das Israel-Museum das Manuskript. Direktor James Snyder reagierte erfreut auf die Aufnahme in das Weltdokumentenerbe: „Es ist eine große Ehre für uns“, sagte er laut der Onlinezeitung „Times of Israel“. „Es ist vielleicht die schönste kolorierte Handschrift aus dem 15. Jahrhundert und einer der besonders seltenen Schätze unserer Sammlung.“
Die UNESCO hebt auf ihrer Webseite die reichen Illustrationen der Handschrift „mit prächtigen Miniaturen in Gold- und Silberblättern und wertvollen Pigmenten“ hervor. Das Dokument zeige „den Gipfel der hebräischen Handschriftenmalerei im 15. Jahrhundert“.

„Beispiellose Dimensionen“

Auch die „Gedenkblätter“ von Yad Vashem wurden in das Weltdokumentenerbe aufgenommen. In der Halle der Namen erinnern sie an die Opfer der Judenvernichtung während der Nazizeit. „Sechs Millionen Juden wurden im Holocaust ermordet, ihre Namen in Nummern umgewandelt“, schreibt die UNESCO dazu. „Die meisten haben keine Gräber, keine gekennzeichneten Grabsteine. Die Gedenkblättersammlung stellt ein breit angelegtes kollektives Gedenken an Holocaustopfer dar, das danach strebt, ihnen ihre Namen und Gesichter zurückzugeben. Es ist beispiellos in der Menschheitsgeschichte, sowohl von den Dimensionen her als auch von seiner Absicht, die Namen und Identitäten aller Opfer vor dem Vergessen zu bewahren.“
Das Weltdokumentenerbe enthält rund 300 Dokumente und Sammlungen. Dazu gehören etwa die 21 Thesen der Solidarnosc, die Sammlung indigener Sprachen in Mexiko, die Archive des Warschauer Ghettos oder die Göttinger Gutenberg-Bibel. Das digitale Netzwerk besteht seit 1992. In der kommenden Woche will der stellvertretende UNESCO-Vorsitzende bei einer Zeremonie in Jerusalem die Aufnahme der beiden israelischen Kulturgüter würdigen, berichtet die Tageszeitung „Ma‘ariv“.

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