„Der Spion“ lautet der Titel des Stückes. Es lief am 31. Januar im Fernsehsender „Al-Hajat“. Das amerikanische Medienbeobachtungsinstitut MEMRI dokumentiert Ausschnitte der arabischen Vorführung mit englischen Untertiteln.
In einer Szene singt ein Junge namens Elischa ein Lied der vielleicht bekanntesten arabischen Sängerin, der 1975 verstorbenen Ägypterin Umm Kulthum. Im Hauptquartier des Auslandsgeheimdienstes sitzen mehrere Mossad-Agenten. Damit jeder sie als Juden erkennt, tragen die Männer Schläfenlocken oder Bärte. Alle heißen Benjamin. Eine Agentin fragt: „Benjamin, denkst Du, dass die Ägypter diese Melodie von uns gestohlen haben, oder umgekehrt?“ Ein Israeli entgegnet: „Sie haben sie natürlich von uns gestohlen – ebenso wie die Pyramiden und die Sphinx.“
Einer der Mossad-Vertreter ergänzt: „Unsere Perspektive ist eine sehr einfache und demütige: Wir wollen lediglich die gesamte Welt kontrollieren. Lang lebe Israel!“ Die anderen wiederholen die Parole „Lang lebe Israel!“ und tanzen zum Lied „Hava Nagila“.
In einer weiteren Szene planen die Spione „eine riesige Operation der Spionage“. Sie solle Uneinigkeit in Ägypten und der gesamten arabischen Welt säen. Die Israelis wollen die Demonstrationen im Auge behalten, die noch keine Revolution seien. „Heute beginnt die wichtigste Revolution des arabischen Frühlings“, stellen sie klar. Die nötigen Informationen erhielten sie über Twitter, Facebook und Google Earth. Diese Feststellungen werden immer wieder mit hämischem Gelächter quittiert.
Das MEMRI-Video mit der englischen Übersetzung ist hier zu sehen: http://www.memritv.org/clip/en/4153.htm.