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Iranisches Parlament verlangt Erklärung von Sarif zu Holocaust-Äußerung

TEHERAN (inn) – Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif soll sich vor dem Parlament für eine Äußerung über den Holocaust rechtfertigen. Anfang Februar hatte Sarif ihn als „entsetzliche Trägödie“ bezeichnet.
Sarif bei der Sicherheitskonferenz Anfang Februar in München

70 Mitglieder des iranischen Parlaments fordern Außenminister Sarif in einem Brief dazu auf, seine Position zum Holocaust und zu Israel persönlich vor der Volksvertretung zu erklären. Das berichtet die iranische Nachrichtenagentur „Press TV“ unter Berufung auf die iranische Nachrichtenagentur „Fars“.
Sarif sagte über den Holocaust Anfang Februar in Berlin: „Eine entsetzliche Tragödie ist da passiert, und das darf nie wieder passieren.“ Diese Äußerung tätigte er während eines Interviews mit dem Fernsehsender „Phoenix“.
„Die Anfrage wurde zum Außenminister gesandt und in der ersten Sitzung des Ausschusses für Nationale Sicherheit und Außenpolitik geprüft“, sagte der Abgeordnete Mohammad Javad Karimi Qoddousi, der dem Komitee angehört.

„Was ist der Grund für Ihre Passivität?“

In dem Brief fragen die Abgeordneten: „Was ist der Grund für Ihre Passivität in Ihren Ansichten zum illegitimen israelischen Regime und dem Holocaust?“ Zudem nannten die Parlamentarier Sarifs Äußerungen über das palästinensische Recht, Israel anzuerkennen, „passiv“.
Es war nicht das erste Mal, dass sich Sarif von den Holocaust-Leugnungen des Ex-Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad distanzierte. Im September sagte er im Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender „ABC“: „Der Holocaust war ein abscheuliches Verbrechen, er war ein Völkermord, er darf sich nie wieder wiederholen. Aber dieses Verbrechen kann und sollte keine Rechtfertigung dafür sein, die Rechte des palästinensischen Volks seit 60 Jahren mit Füßen zu treten.“ Anfang September twitterte der Außenminister zum jüdischen Neujahrsfest: „Der Iran hat das niemals geleugnet. Der Mann, dem nachgesagt wird, dass er das leugnet, ist nun abgetreten. Frohes neues Jahr.“
Damals zeigte sich Israels Premierminister Benjamin Netanjahu unbeeindruckt (Israelnetz berichtete). Sein Sprecher Ofir Gendelman schrieb im Namen Netanjahus bei Twitter: „Ich bin nicht beeindruckt von den Grüßen eines Regimes, das noch vergangene Woche mit der Vernichtung des Staates Israel drohte.“ In einer zweiten Nachricht hieß es: „Das iranische Regime wird durch seine Taten beurteilt werden, nicht durch Grüße, die darauf abzielen, von fortlaufender Urananreicherung abzulenken.“

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