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Massenhochzeit in Jericho

JERICHO (inn) – Unter dem Vorsitz des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas haben 218 Paare am Dienstag in Jericho eine Massenhochzeit gefeiert. Finanziert wurde das Fest von Abbas‘ Büro.
Jede der 218 Bräute erhielt außerdem einen weißen Brautstrauß.

Wegen der steigenden Lebenshaltungskosten und hoher Arbeitslosigkeit können sich viele palästinensische Paare keine eigene Hochzeitsfeier leisten. Nach palästinensischer Sitte kommt der Bräutigam für alle Kosten auf, dazu gehören die Feier, das Brautkleid und eine Goldschmuck-Mitgift. Auch für einen Wohnort muss er sorgen. Nicht selten benötige der Bräutigam umgerechnet mehr als 7.000 Euro dafür, berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Besonders im Gazastreifen sind Massenhochzeiten für viele Paare deshalb eine Alternative.
Die 218 Paare zelebrierten ihre Hochzeit auf dem Parkplatz des Fünf-Sterne-Hotels „Interncontinental“ in Jericho, auf dem lange Stuhlreihen und eine Bühne aufgebaut waren. „Dies ist eine nationale Feier nach gängigem Standard und eine nationale Freude“, erklärte Abbas in seiner Rede. „Vielleicht ist es nicht die größte Freude, die wir wollten, aber es ist ein Schritt auf dem Weg zur größten Freude, die wir uns wünschen: Die Etablierung eines unabhängigen palästinensischen Staates mit Jerusalem als Hauptstadt“, fügte er nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“ hinzu. Er kritisierte jedoch, dass eine zeitgleich geplante Massenhochzeit im Gazastreifen von der Hamas verhindert worden sei. „Sie bestanden darauf, unsere Söhne und Töchter davon abzuhalten, heute Abend ihre Hochzeit zusammen mit uns zu feiern als Symbol einer nationalen Einheit, welche die Hamas nicht will“, sagte Abbas.
Abbas‘ Büro kostete die Hochzeit umgerechnet über 700.000 Euro. Jedes Paar erhielt außerdem fast 3.000 Euro Starthilfe für das gemeinsame Leben. Musikalisch untermalt wurde die Feier von „Arab Idol“-Gewinner Mohammed Assaf sowie den Sängern Murad Sweiti und Ibrahim Sbeihat, berichtet „Ma‘an“.
Nach Angaben von „Yediot Aharonot“ fanden in den vergangenen drei Jahren 25 Massenhochzeiten im Gazastreifen statt, inklusive jene, die von der Hamas und dem Islamischen Dschihad organisiert wurden.

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