„Wenn sie [die Palästinenser] Frieden wollen, müssen sie der Bitte des israelischen Volks nachkommen“, sagte Basescu der Nachrichtenagentur „Jewish Telegraph Agency“ (JTA) vor seinem Israelbesuch, der am Sonntag begann. Danach gefragt, ob Israel den palästinensischen Forderungen nachkommen solle, äußerte er sich: „Wir müssen alle weise sein. Natürlich werden Kompromisse gebraucht, andernfalls finden wir keine Lösung, und in diesem Punkt ist Scharon ein Beispiel.“
Am Sonntag landete Basescu zu seinem zweiten Israel-Besuch während seiner Amtszeit. Am Montag kam er mit dem israelischen Präsidenten Schimon Peres zusammen. Bereits im Vorfeld sagte Basescu, er wolle vor allem über die bilateralen Beziehungen und die Beziehungen zu rumänisch-sprechenden Israelis sprechen, von denen es rund 500.000 gebe.
Krieg gewinnen ist nicht Garantie für Frieden
Beim Treffen mit Peres sagte Basescu laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“, einen Krieg zu gewinnen, sei nicht die Garantie für Frieden. „Die wichtigste Sache für einen politischen Führer ist es, Frieden in sein Land zu bringen und die wichtigste Sache für ein Land ist Frieden.“ Israel und die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) sollten an der Möglichkeit festhalten, Frieden für beide Nationen zu schaffen.
Der rumänische Präsident verglich die Situation mit Rumäniens Anerkennung der Republik Moldau als das Heimatland der moldawischen Menschen – trotz der Großzahl Moldawer, die sich selbst als Rumänier bezeichnen.
„Auch in Europa unterstützen wir den Gedanken, dass jede Person ihre nationale Zugehörigkeit annehmen muss“, sagte Basescu. „Wir haben die Republik Moldau, die vor dem 2. Weltkrieg Teil von Rumänien war. In Moldawien gibt es Menschen, die sich als Rumänen sehen sowie Menschen, die sich als Moldawer sehen. Wir erkennen das Recht beider an, das zu sein, was sie wollen.“
Das gleiche gelte für Israel. Rumänien werde immer den Gedanken unterstützen, dass die Israelis, wenn sie als Jüdischer Staat bezeichnet werden wollen, so anerkannt werden sollten.
Der Politiker betonte in dem Interview mit JTA Rumäniens „ausgezeichnete Beziehungen mit der arabischen Welt, besonders mit den Palästinensern“. Er fügte hinzu, dass viele Palästinenser in dem osteuropäischen Land ausgebildet wurden. „Wir haben eine Vertrauensbeziehung mit den Palästinensern.“ Während seines Besuchs im Nahen Osten wolle er auch die PA besuchen.
Ende 2012 enthielt sich Rumänien bei der Abstimmung der UN-Vollversammlung zum Aufwertungs-Antrag der Palästinenser als Beobachterstaat. Von 193 Mitgliedsstaaten stimmten damals 138 dafür, 9 stimmten dagegen, der Rest enthielt sich.