Peres erklärte, Israel werde die Schändung religiöser Stätten des Christentums nicht hinnehmen und dagegen vorgehen. „Ich bin wütend angesichts der Beleidigungen, die einige christliche Leiter erfahren mussten“, sagte Peres in der Eröffnungsrede beim Neujahrsempfang. Im Heiligen Land sei es die Pflicht, das Zusammenleben der Glaubensrichtungen zu ermöglichen. „Ich hoffe, dass im neuen Jahr in der Heiligen Stadt Zusammenleben und Harmonie regieren werden, als ein Beispiel für die Verbundenheit der Glaubensrichtungen auf der ganzen Welt“, sagte Peres laut Mitteilung seines Büros.
Der 90-Jährige verurteilte außerdem die Terroranschläge im russischen Wolgograd. „Wir müssen angesichts der dunklen Machenschaften des Fanatismus auf der ganzen Welt zusammenstehen. Ich spreche für alle Anwesenden, wenn ich sage, dass unsere Gedanken bei den Familien der Opfer sind und wir für die schnelle Genesung der Verletzten beten.“
Peres betonte mit Blick auf die Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern, dass für Israel Frieden ein Anliegen ersten Ranges sei. „Es ist Zeit für uns und für die Palästinenser, die Sprache der Feindschaft und Gegnerschaft abzulegen und in einen Dialog der Freundschaft und Zusammenarbeit einzustimmen.“
Kampf gegen Intoleranz
Den anwesenden Geistlichen bekundete Peres seine Offenheit für deren Anliegen. „Ich wende mich an Sie und bitte Sie, Brücken für Verständigung und Pfade für den Frieden zu errichten.“ Der Staatspräsident begrüßte besonders den ausstehenden Besuch von Papst Franziskus in Israel. „Er bewahrt alte Werte, aber brachte einen neuen Geist der Hoffnung, der Toleranz und der Liebe.“
Auch der israelische Innenminister Gideon Sa‘ar wandte sich an die Geistlichen und betonte, Israel werde weiterhin für Religionsfreiheit eintreten. „Die Banden, die Heilige Stätten angegriffen und Geistliche beleidigt haben, repräsentieren nicht das jüdische Volk und seine Werte. Ich hoffe, diese Kriminellen werden gefasst und vor Gericht gebracht.“